Es gibt geologische Phänomene, die klingen einfach nur absurd. Beispiel: Der Bodensee dürfte in „naher geologischer Zukunft“, das heißt in etwa 40.000 Jahren, verschwunden sein, weil ihn ausgerechnet der Rhein – sein großer Wasserspender – mit Sand und Kies erstickt. Manches liebevolle Mittelgebirge hat in Wahrheit Millionen Jahre mehr auf dem Buckel als die Alpen. Und die Kontinente? Die driften sowieso in alle Richtungen durch die Gegend.
Der höchste Berg der Welt hat das Ende der Fahnenstange auch noch nicht erreicht. Der Mount Everest wächst – um bis zu zwei Millimeter jährlich.
Ein Fluss gräbt und sorgt für Höhe
Wie ein Forscherteam um den chinesischen Geologen Xu Han herausgefunden hat, profitiert der Berg (derzeit 8849 Meter) nämlich innerhalb des Himalayas von einem zusätzlichen Spezialschub, weil – aufgepasst – ein nahe gelegener Fluss vor 89.000 Jahren damit begonnen hat, sich so stark in das Erdreich einzugraben, dass er die Erdkruste verschlankt hat. Sie wurde leichter. Das könnte, so folgert Han, eine mögliche Erklärung sein, warum der Eigenbrötler Everest um bis 250 Meter höher geworden ist als seine Nachbargiganten. Na logisch, was denn sonst?
Heißt das also im Umkehrschluss, wir können an der Zugspitze schrauben, indem wir rund um Garmisch-Partenkirchen einen Graben anlegen? Dafür bräuchte es nichts weiter als Bagger … und Geduld. Oder möchte Deutschland im Gipfeltreffen mit Österreich, der Schweiz und und anderen Alpenländern endgültig den Anschluss verlieren? Wir haben Stand jetzt 2962 Meter – nur zur Info. Die Marke von 3.000 Metern sollte doch zu schaffen sein. Es klingt nach einem Projekt, das für Markus Söder genau die richtige (Über-)Größe hat.
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