Russland sieht nach der Präsidentenwahl in der früheren Sowjetrepublik Moldau die Siegerin Maia Sandu nicht als Präsidentin. «Was Frau Sandu betrifft, so ist sie, wie wir es verstehen, nicht die Präsidentin ihres Landes, weil im Land selbst die Mehrheit der Bevölkerung nicht für sie gestimmt hat», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Sandu hatte ihren Sieg den Moldauern im Ausland - vor allem in der EU - zu verdanken. Ihr Herausforderer, der frühere Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo, kam auf knapp 45 Prozent, lag aber bei den im Land selbst abgegebenen Stimmen vor der Amtsinhaberin.
Peskow kritisierte die Wahl als unfair und undemokratisch. Hunderttausenden Moldauern, die in Russland lebten, sei die Möglichkeit genommen worden, abzustimmen, klagte er. Im Gegensatz dazu hätte die moldauische Diaspora im Westen wählen können, was Auswirkungen auf das Resultat gehabt habe.
Sandu erreichte insgesamt etwas mehr als 55 Prozent der abgegebenen Stimmen. Die zwischen Rumänien und der Ukraine liegende Republik Moldau, die auch EU-Beitrittskandidat ist, hatte Russland dabei massive Wahleinmischung vorgeworfen und von organisierten Wählertransporten speziell in der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien gesprochen. Peskow wies diese Vorwürfe zurück. Für diese Anschuldigungen gebe es keine Beweise, sagte er.
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