Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Wahl des Bundespräsidenten: Am Sonntag wählt die Bundesversammlung: Das steckt dahinter

Wahl des Bundespräsidenten

Am Sonntag wählt die Bundesversammlung: Das steckt dahinter

    • |
    Am Sonntag wählt die Bundesversammlung im Plenarsaal des Berliner Reichstagsgebäudes den Bundespräsidenten. Bei der 15. Bundesversammlung gilt es als sicher, dass Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt wird.
    Am Sonntag wählt die Bundesversammlung im Plenarsaal des Berliner Reichstagsgebäudes den Bundespräsidenten. Bei der 15. Bundesversammlung gilt es als sicher, dass Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt wird. Foto: Tim Brakemeier/ Archiv dpa

    Am Sonntag wählt die Bundesversammlung im Plenarsaal des Berliner Reichstagsgebäudes den Bundespräsidenten. Bei der 15. Joachim Gauck zum Bundespräsidenten gewählt wird.

    Wer kann zum Bundespräsidenten gewählt werden?

    Zum Bundespräsidenten wählbar ist jeder Deutsche, der das vierzigste Lebensjahr vollendet hat. Der Bundespräsident kann nur einmal wiedergewählt werden, nach einer Pause sind auch zwei Wiederwahlen möglich.

    Woraus besteht die Bundesversammlung?

    Die Bundesversammlung setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des deutschen Bundestages und aus Vertretern der Bundesländer, die im Vorfeld von den jeweiligen Landtagen bestimmt wurden. Der Bundestag hat derzeit 620 Mitglieder, in der Bundesversammlung werden dementsprechend insgesamt 1240 Vertreter sitzen. Wieviele solcher Vertreter ein Bundesland schicken darf, hängt von der Bevölkerungszahl ab. Aus Bayern wählen am Sonntag in Berlin beispielsweise 95 Personen. Prinzipiell kann jeder Wahlberechtigte in die Bundesversammlung entsendet werden. Auch die Regelung, die besagt, dass man mindestens seit einem Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft haben muss, um den Bundespräsidenten wählen zu dürfen, wurde abgeschafft. Oft werden Prominente in die Bundesversammlung gewählt, dieses Jahr geben unter anderem Alice Schwarzer und Sönke Wortmann ihre Stimmen ab.

    Wie läuft die Wahl ab?

    Die Präsidentenwahl beginnt am kommenden Sonntag um 9 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst. Um 11 Uhr kommen die Fraktionen zu letzten Zählappellen zusammen. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) wird die Versammlung um 12 Uhr eröffnen und den Wahlleuten das Verfahren erläutern. Außerdem nennt er die drei Bewerber: Neben Joachim Gauck sind das die Publizistin Beate Klarsfeld und der Historiker Olaf Rose, der Kandidat der NPD. Anschließend werden die Wahlleute in alphabetischer Reihenfolge aufgerufen und müssen zu den Wahlkabinen gehen. Dort füllen sie ihren Wahlschein aus, den sie in einen Umschlag stecken und in die Urne werfen. Wenn alle Stimmen abgegeben sind, beginnen die Schriftführer mit der Auszählung. Nach der Verkündung des Ergebnisses hält der neugewählte Bundespräsident eine kurze Ansprache, danach spricht noch einmal Bundestagspräsident Lammert. Zum Abschluss der Versammlung wird die Nationalhymne gesungen.

    Wieviele Wahlgänge gibt es?

    Erhält ein Kandidat die absolute Mehrheit der Stimmten - am Sonntag wären das 621 - ist die Wahl nach dem ersten Wahlgang beendet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass am Sonntag nur ein

    Wenn die absolute Mehrheit der Stimmen verfehlt wird, gibt es einen zweiten Wahlgang. Erhält auch dann kein Kandidat die absolute Mehrheit, wird in einem weiteren Wahlgang die relative Mehrheit entscheidend. Dann hat derjenige gewonnen, der die meisten Stimmen auf sich vereinigt.

    Was kann bei der Wahl schiefgehen?

    Theoretisch kann es passieren, dass mehr als ein Wahlgang nötig ist, um ein neues Staatsoberhaupt zu bestimmen. Das ist bei der Wahl am Sonntag jedoch recht unwahrscheinlich.

    2009 wurde das Ergebnis bereits über den Internetdienst Twitter verkündet, bevor der Bundestagspräsident den Sieger verkündete. Im Jahr 2010 sorgte für Aufsehen, dass Christian Wulff erst im dritten Wahlgang gewählt wurde, obwohl die Parteien, die ihn offiziell unterstützen, zusammen über die absolute Mehrheit verfügten. Die Gegenkandidaten Luc Jochimsen und Frank Rennicke traten im dritten Wahlgang nicht mehr an. Erst im dritten Anlauf, in dem sich die Linke enthielt und die NPD Gauck unterstützte, erreichte Wulff mit 625 Stimmen die absolute Mehrheit, während Joachim Gauck 494 Stimmen erhielt. annah (mit dpa)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden