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Wagenknecht und Weidel im Duell

TV-Duell

An einer Stelle treibt Wagenknecht Weidel in die Enge

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    Wagenknecht und Weidel standen sich im TV-Duell beim Nachrichtensender „Welt“ gegenüber.
    Wagenknecht und Weidel standen sich im TV-Duell beim Nachrichtensender „Welt“ gegenüber. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Am Ende schafft es der Moderator nicht mehr, die beiden Politikerinnen auseinanderzuhalten. AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel und BSW-Chefin Sahra Wagenknecht haben sich im TV-Duell bei Welt TV verbal ineinander verhakt, werfen sich gegenseitig Extremismus vor. Wagenknecht bedrängt Weidel, weil in der AfD der Parteiflügel um den Thüringer Landeschef Björn Höcke immer stärker werde. Genüsslich reibt sie Weidel unter die Nase, dass sie Höcke noch 2017 wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus aus der Partei ausschließen wollte.

    Wagenknecht liest Zeile für Zeile aus der damaligen Begründung für das Ansinnen vor und Weidel muss es sich anhören. „Ich will nicht, dass so ein Mann in unserem Land Macht bekommt“, sagt die BSW-Vorsitzende. Bei Höckes Ansichten über die Ausweitung von Millionen Menschen werde ihr übel, er schüre Ressentiments. Weidel versucht, sich aus der Umklammerung zu lösen, indem sie auf Wagenknechts eigene Vergangenheit verweist. Wer im Glashaus sitze, solle nicht mit Steinen werfen. „20 Jahre Stalinismus“, meint die AfD-Vorsitzende und verweist damit auf Wagenknechts führende Rolle bei der Kommunistischen Plattform der PDS. Heute sagt Wagenknecht, sie sei keine Kommunistin mehr. „In den 90er Jahren habe ich Dinge vertreten aus purem Trotz“, entschuldigt sie ihre damalige Weltanschauung.

    Ganz zum Schluss kehrt aber wieder der respektvolle Umgang zurück

    Während am Ende der einstündigen Sendung Konfrontation angesagt war, gehen die beiden derzeit wohl einflussreichsten Politikerinnen Deutschlands sehr respektvoll und höflich miteinander um. „Ich wünschte mir, dass es solche Gespräche öfters geben sollte“, meint die AfD-Frau. Zwischen BSW und AfD gibt es in wichtigen Fragen Überschneidungen. Beide Politikerinnen geißeln Robert Habecks Wirtschafspolitik, erklären Russlands Überfall der Ukraine mit dem Vorrücken der Nato nach Osten und wollen die Zahl der Flüchtlinge deutlich reduzieren.

    Weidel erklärte das zum Kampfbegriff gewordene Wort Remigration als Terminus für die Abschiebung von Ausländern, die sich illegal in Deutschland aufhielten. Dem stimmte Wagenknecht zu, besteht aber darauf, dass Höcke ganz andere Pläne habe und Millionen außer Landes schaffen wolle. Das Problem sei, dass in der AfD die Höcke-Anhänger tonangebend seien. In den Parlamenten säßen AfD-Abgeordnete, so Wagenknecht, „die so destruktiv sind, dass man mit ihnen gar nicht zusammenarbeiten kann.“

    Ganz zum Schluss kehrt aber wieder der respektvolle Umgang zurück. Wagenknecht ordnet ihre Konkurrenten als konservativ-wirtschaftsliberale Politikerin ein, die der AfD in der Anfangszeit eingetreten ist. Weidel revanchiert sich. „Ich finde an Frau Wagenknecht sehr gut, dass sie die Sachen doch differenziert sieht. Ich glaube, sie hat ein sehr ausgewogenes Profil.“ Im aufziehenden Wahlkampf werden die zwei Parteichefinnen demnächst immer wieder aufeinandertreffen. 

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    11 Kommentare
    Rainer Kraus

    Es ist sehr erfreulich, dass sich Wagenknecht und Weidel in der Argumentation ähneln und auf die gemachten Fehler hinweisen, denn diese sind Fakt.

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    Johann Storr

    Was ist Fakt? Hat die Ukraine Moskau bombardiert? Oder was meinen Sie?

    Raimund Kamm

    >>Beide Politikerinnen ... erklären Russlands Überfall der Ukraine mit dem Vorrücken der Nato nach Osten<< Wagenknecht & Weidel wiederholen Putins Rechtfertigung für den Angriffskrieg. Dabei hat Putin mehrfach gesagt, die Ukraine habe historisch kein Recht auf Unabhängigkeit. Putin und seine Russen führen den grausamen Krieg, um die Ukraine sich wieder einzuverleiben. Um der Ukraine die Unterstützung wegzunehmen, lügt Putin, die NATO sei schuld. Wenn er damit durchkäme, verlöre die Ukraine ihre Verteidigungsfähigkeit. Wagenknecht & Weidel sind Putins Kriegshelferinnen und heucheln vom Frieden.

    Otto Albrecht

    " gehen die beiden derzeit wohl einflussreichsten Politikerinnen Deutschlands sehr respektvoll und höflich miteinander um." Was soll denn das? Eine Aussenministerin hat weniger Einfluss?

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    Raimund Kamm

    Danke Herr Albrecht, dass Sie Herrn Grimm hierauf hinweisen!

    Johann Storr

    Wer sagt „der Krieg ist ausgebrochen“ signalisiert, er oder sie hält die Zuhörer für Volldeppen. Ein Krieg bricht nicht aus wie ein Vulkan, ein Krieg wird von jemandem (hier Putin) begonnen, weil er sich davon einen Vorteil verspricht. Das die NATO Putin produziert hat, mag ja sein. Aber RUSSLAND hat Städte, Schulen, Krankenhäuser, Infrastruktur usw. in der Ukraine bombardiert und 10tausende von Menschen ermordet. Das wollen die Putindamen einfach nicht wahrhaben. Zudem dürfte Putin mit der BSW nichts am Hut haben. Er würde sicher gerne ein Deutschland mit der faschistisch durchseuchten AfD wünschen, da ja Russland auch Züge von Faschismus hat. Dann käme Putin seinem Traum näher, bis nach Portugal seine Macht auszudehnen (offizielle russische Verlautbarung der eurasischen Staatengemeinschaft).

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    Walter Koenig

    >>Das die NATO Putin produziert hat, mag ja sein. << Ein netter Schreibfehler, denn solche Fähigkeiten hat die NATO nun doch nicht. :-) Sie meinten vermutlich provoziert.

    Raimund Kamm

    >>Das die NATO Putin provoziert (korrigiert) hat, mag ja sein.<< Auch diese von Putins Leuten immer wieder behauptete Kriegsrechtfertigung ist meines Erachtens eine Täuschung. Die Ukraine besaß nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion weltweit wohl die drittmeisten Atomwaffen. Im völkerrechtlich verbindlichen BUDAPESTER MEMORANDUM verpflichte dich die Ukraine zur Überführung dieser Waffen an Russland. Im Gegenzug verpflichtete sich Russland die Grenzen und Souveränität der Ukraine zu achten. Als dann wachsende Teile der Bevölkerung mit den westlichen Werten sympathisierten, sah Putin hierdurch sein diktatorisches Modell und sein Großmachtstreben gefährdet. Zur Ablenkung konstruiert er eine Bedrohung durch die NATO. Die Ukraine will Freiheit und Demokratie. . Und leider wird ihre Souveränität nur durch Atomwaffen oder durch Mitgliedschaft in einem Militärbündnis geschützt. Raimund Kamm

    Wolfgang Steger

    Die beiden Damen sollten nach Moskau reisen und Herrn Putin zu Friedensverhandlungen auffordern. Es würde sich schnell zeigen, dass sie nichts erreichen würden.

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    Maria Reichenauer

    Ich finde, die beiden sollten zuerst in den umkämpften Teil der Ukraine reisen, das Ausmaß des Krieges am eigenen Leib spüren und sich die Spur der Zerstörung ansehen, die russische Soldaten an Menschen und Ortschaften hinterlassen und DANN zu Putin weiterreisen. Vielleicht würde das den beiden die Augen öffnen. Im übrigen braucht Wagenknecht der AfD-Weidel nicht Kehrtwendungen vorhalten, sie hat sich selbst um 180 Grad gedreht.

    Wolfgang Leonhard

    Wagenknecht war der inhaltlich überfordert wirkenden Weidel rhetorisch und argumentativ haushoch überlegen. Weidel konnte das von Wagenknecht Gesagte oft nur noch nachplappern, allerdings in unbeholfener Form. Weidel wurde deswegen immer nervöser und hat oft nur noch fast schon hysterisch gelacht. Wagenknecht dagegen hat sich eine scheinbar schlüssige Argumentation zurechtgelegt, die zwar auf einer Mischung von Halbwahrheiten und Vereinfachungen aufbaut, aber ad hoc schwer zu kontern ist, wenn man die historischen Fakten nicht parat hat. Darauf sollten sich Politiker der demokratischen Parteien einstellen und sich gut vorbereiten. Anschauungsmaterial gibt es nun. Eine Lektüre ihrer Bücher würde nicht schaden. Da steht viel krasser Blödsinn zur Wirtschaftspolitik drin, den man ihr um die Ohren hauen kann..

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