Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat Länder und Kommunen aufgefordert, nach der Einführung des Deutschlandtickets die Zahl der Verkehrsverbünde zu reduzieren. „Wir haben noch über 60 Verkehrsverbünde, das ist zu viel“, sagte der FDP-Politiker unserer Redaktion. „Die Länder sollten jetzt gemeinsam mit dem Bund nach vorne schauen, ihre Strukturen überprüfen und überlegen, wie der ÖPNV effizienter und digitaler werden kann“, betonte Wissing
Bei der Einführung des Deutschland-Ticket sei nicht der attraktive Preis die eigentliche Revolution gewesen, sondern die radikale Vereinfachung, dass die Menschen damit unabhängig der vielen Tarifsysteme überall den öffentlichen Nahverkehr nutzen könnten. „Die vielen komplizierten Tarifstrukturen wurden damit beseitigt und das Fahren in Tarifzonen abgeschafft“, sagte der Minister. „Aber im ÖPNV gibt es noch sehr viel zu tun“, betont Wissing.
Wie Volker Wissing den ÖPNV umbauen will
„Wir müssen jetzt im Sinne der Fahrgäste die Strukturen weiter verbessern, dafür sind die Länder zuständig.“ Wenn Verkehrsverbünde verschmolzen würden, könnte man Geld für Verwaltungsstrukturen einsparen.
Forderungen nach mehr Mitteln vom Bund für die Zukunft des 49-Euro-Tickets wies der Bundesverkehrsminister zurück. „Ich kann nur appellieren, nicht eine permanente Preisdebatte zu führen“, betonte Wissing. „Es ist völlig klar, je günstiger desto angenehmer, aber am Ende ist das nicht das allein Entscheidende bei diesem Ticket“, fügte er hinzu. „Bevor das Deutschlandticket eingeführt worden ist, kostete eine Monatsfahrkarte teils zweihundert Euro oder mehr, und da durfte man dann nur in wenigen Tarifzonen fahren. Wir sind jetzt bei einem sehr günstigen Preis, aber eben noch nicht am Ende mit der Reform.“ (AZ)