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USA: Wie viel kostet ein US-Wahlkampf?

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Wie viel kostet ein US-Wahlkampf?

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    Vizepräsidentin Kamala Harris spricht bei ihrer Wahlkampfveranstaltung. Einer der wichtigsten Faktoren ihres Wahlkampfes ist Geld.
    Vizepräsidentin Kamala Harris spricht bei ihrer Wahlkampfveranstaltung. Einer der wichtigsten Faktoren ihres Wahlkampfes ist Geld. Foto: Kayla Wolf, dpa

    US-Vizepräsidentin Kamala Harris eröffnete in dieser Woche ihr Rennen um die US-Präsidentschaft mit enormem Rückenwind aus den Reihen der Demokraten - und mit Rekordsummen an Spenden. Binnen 24 Stunden sollen rund 81 Millionen US-Dollar (rund 75 Millionen Euro) an Spenden in ihre Wahlkampfkasse geflossen sein. Schon davor hatte Präsident Biden eine Millionensumme an Spenden gesammelt, als er Präsidentschaftsbewerber war. Der Kandidat der Republikaner, Donald Trump, will verhindern, dass Harris automatisch auf diese Gelder zugreifen kann. Trump weiß: Ohne prall gefüllte Kasse lässt sich in den USA kein Wahlkampf machen. Auch der Rückzug wichtiger Spender zwang Biden am Ende zum politischen Rückzug.

    Nach Angaben der Organisation Open Secrets, die Wahlkampfspenden dokumentiert, wurden bei der Wahl 2020 mehr als 14,4 Milliarden US-Dollar (rund 13,2 Milliarden Euro) ausgegeben. Davon entfielen etwa 5,7 Milliarden auf den Präsidentschaftswahlkampf und 8,7 Milliarden auf die Abstimmung über die Sitze im US-Kongress, die zeitgleich stattfand. Damit war der Wahlkampf, an dessen Ende sich der damalige Präsident Donald Trump seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden geschlagen geben musste, mehr als doppelt so teuer wie das Rennen vier Jahre zuvor (rund 2,4 Milliarden Dollar).

    Deutscher Wahlkampf kostet im Vergleich zum US-Wahlkampf einen Bruchteil

    Nirgendwo sonst auf der Welt erreichen Wahlkampfkosten auch nur ansatzweise vergleichbare Höhen wie in den USA - auch in Deutschland bei weitem nicht. Für die SPD etwa hat der Bundestagswahlkampf 2021 rund 15 Millionen Euro gekostet, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einmal in einem Interview der verriet.

    Der US-Wahlkampf ist eine gigantische Werbeschlacht. Im Jahr 2020 flossen 56 Prozent der Spenden in TV- und Radiowerbung, aber auch die digitalen Plattformen wie TikTok oder Facebook spielen eine große Rolle. Hochglanzprospekte, Meinungsumfragen, Plakate, Berater, die Mitarbeiter der Wahlkampfteams - all das verschlingt Geld. Unterm Strich zählt jeder Dollar, weshalb sowohl die Demokraten als auch die Republikaner sogar in SMS-Nachrichten um Geld bitten. Doch die großen Summen kommen von den Konzernen, die sich hinter ihrem jeweiligen Kandidaten versammeln.

    Direkte Spenden an Kandidatinnen und Kandidaten sowie Parteien sind allerdings begrenzt. In der Regel gibt es Großspenden an Super-Pacs, also Organisationen, die Gelder in unbegrenzter Höhe annehmen und sie zur Werbung für bestimmte Kandidaten oder politische Anliegen verwenden können. Das Kürzel „Pac“ steht für „Politisches Aktionskomitee“. (huf/dpa)

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