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USA: Warum US-Präsident Joe Biden Sorgen um seinen Sohn hat

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Warum US-Präsident Joe Biden Sorgen um seinen Sohn hat

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    Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Delaware legt Hunter Biden Steuerdelikte sowie einen Verstoß gegen waffenrechtliche Vorgaben zur Last.
    Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat Delaware legt Hunter Biden Steuerdelikte sowie einen Verstoß gegen waffenrechtliche Vorgaben zur Last. Foto: Andrew Harnik/AP, dpa

    Eigentlich wollte Joe Biden über die Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz sprechen. Doch bei einem Auftritt des Präsidenten am Dienstag in San Francisco interessierte die Reporter vor allem eins: sein Sohn Hunter. Ob er mit dem 53-Jährigen gesprochen habe, wollten sie wissen. "Ich bin sehr stolz auf meinen Sohn", antwortete der Präsident lächelnd.

    Trump wütet: "Unser System ist kaputt"

    Das war – wenige Stunden, nachdem sich Hunter Biden zweier Steuerdelikte und eines Verstoßes gegen das Waffengesetz schuldig bekannt hatte – eine ungewöhnliche Antwort. Aber sie war typisch für den irisch-stämmigen Katholiken, dem trotz schwerer Schicksalsschläge die Familie stets das Wichtigste ist. Mit einer jahrelangen Alkohol- und Drogensucht war Hunter stets das Sorgenkind des Biden-Clans. Der Deal, den seine Anwälte nun mit einem Staatsanwalt im Bundesstaat Delaware erreicht haben, könnte die juristischen Probleme des Sohnes beenden. Der politische Ärger für Joe Biden aber scheint gerade eher größer zu werden.

    "Wow! Der korrupte Biden-Justizminister hat hunderte Jahre von Strafschuld abgeräumt und Hunter Biden nichts als ein Knöllchen verpasst", Ex-Präsident Donald Trump: "Unser System ist kaputt." Seine empörte Reaktion findet breiten Widerhall bei den Republikanern, die Hunter Biden nun in den Mittelpunkt mehrerer Untersuchungen des Kongresses rücken wollen.

    Hunter Biden wegen Vergehen in Delaware angeklagt

    Bereits seit 2018 hat der von Trump eingesetzte Staatsanwalt David Weiss die wirtschaftlichen und finanziellen Aktivitäten von Hunter Biden unter die Lupe genommen und nach Vergehen gesucht. Im Laufe der Zeit verengte sich das Verfahren auf zwei Punkte: Nach Erkenntnissen des Ermittlers hat der Biden-Sohn in den Jahren 2017 und 2018 mehr als 1,5 Millionen Dollar verdient, aber zunächst keine Steuern bezahlt. Die ausstehenden Abgaben von jeweils 100.000 Dollar hat er inzwischen an den Fiskus überwiesen. Außerdem soll er 2018 beim Kauf einer Schusswaffe seine damalige Drogensucht verschwiegen haben, die den Erwerb verboten hätte. 

    Wegen dieser Vergehen ist der 53-Jährige nun in Delaware angeklagt worden. Ein Prozess und eine Haftstrafe bleiben ihm aber wohl erspart, nachdem er sich schuldig bekannt hat. Für das Steuervergehen dürfte er mit einer Bewährungsstrafe davonkommen. Die Übereinkunft zum Waffenvergehen ist an die Bedingung geknüpft, dass Hunter Biden zwei Jahre lang drogenfrei bleibt. Außerdem darf er nie wieder eine Waffe besitzen. 

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