Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump macht seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris für die Verbrechen einzelner Migranten verantwortlich und stellt Einwanderer pauschal als gefährliche Kriminelle dar. Bei einem Auftritt an der US-Südgrenze zu Mexiko wies Trump der Vizepräsidentin auch die Schuld für die vielen illegalen Grenzübertritte zu.
«Jeden Tag gibt es eine neue Geschichte über unschuldige Amerikaner, die von illegalen Einwanderern gefoltert, vergewaltigt, ermordet und massakriert werden, die Kamala Harris in unserem Land freigelassen hat», behauptete Trump im Bundesstaat Arizona.
Während der Veranstaltung kamen auch Angehörige von Opfern zu Wort, die in bewegenden Berichten über getötete Verwandte sprachen und eine stärkere Sicherung der Grenze forderten. Trump selbst beschuldigte Harris, die USA «für Kriminelle aus aller Welt offen halten» zu wollen, «damit sie herkommen und vergewaltigen und plündern können».
Keine Belege für Kriminalitätswelle
Zwar verzeichnen manche Gegenden in den USA, wo viele Migranten leben, einen Anstieg von Kriminalität. Experten führen dies jedoch auf komplexe gesellschaftspolitische Umstände zurück. Es gibt weder Belege für eine von Migranten verursachte Kriminalitätswelle, noch dafür, dass diese Gruppe deutlich mehr Verbrechen begeht als Einheimische. Erhebungen zufolge ist eher das Gegenteil der Fall.
Trump macht Harris immer wieder für die aus seiner Sicht gescheiterte Migrationspolitik der Regierung von US-Präsident Joe Biden verantwortlich. Biden hatte seiner Vizepräsidentin einst die Aufgabe der «Bekämpfung von Fluchtursachen» übertragen. «Sie liebte den Titel, aber sie wollte die Arbeit nicht machen, weil sie faul ist», sagte Trump in Arizona.
Kontroverses Wahlkampfthema
Die Reform der Migrationsgesetzgebung ist eines der Hauptthemen im Wahlkampf. Die Lage an der Grenze bleibt angespannt, Behörden sind vielerorts überlastet. Biden verschärfte zuletzt die Asylregeln für Migranten, die illegal aus Mexiko einreisen. Die Zahl unerlaubter Grenzübertritte sank - allerdings von einem Rekordniveau aus.
Den Weg über die Südgrenze wählen viele Menschen, die vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihrer Heimat flüchten. Viele kommen aus den Ländern Südamerikas. Jährlich sterben Hunderte auf der gefährlichen Route nach Norden, etwa durch Wassermangel und Hitzeschläge. Andere werden Opfer krimineller Banden.
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