Das Entsetzen über den Triumph Donald Trumps steht den führenden europäischen und deutschen Politikern ins Gesicht geschrieben. Sie hatten fest mit der außenpolitisch versierten, bestens vertrauten Demokratin Hillary Clinton gerechnet.
Donald Trump kam aus dem politischen Nichts
Sie bekommen es nun mit einem Mann zu tun, der aus dem politischen Nichts zum Präsidenten der Supermacht USA aufsteigt und die Mehrheit des Volkes mit simplen nationalistischen Botschaften und rüden Attacken auf die etablierten politischen Eliten für sich mobilisiert hat.
In die Fassungslosigkeit über den Sensationssieg des Populisten mischt sich die Unsicherheit darüber, wie es nach dieser historischen Zäsur weitergehen soll. Trump ist nicht berechenbar. Niemand weiß, was er von seinen teils kruden, teils verantwortungslosen Wahlkampfversprechen umsetzen wird.
Ist Trump Abenteurer oder Staatsmann?
Im schlimmsten Fall entpuppt sich Trump als Abenteurer, der auf internationale Verträge und das transatlantische Bündnis pfeift und sich mit seinem Bruder im Geiste, Putin, zusammentut.
Im besten Fall mutiert der Haudrauf im Amt zum Staatsmann, der seine Ziele mit Augenmaß verfolgt und sich auf all jene Werte besinnt, die den demokratischen Westen ausmachen.
Für Europa wird es ungemütlich
Ungemütlicher wird es für die Europäer auf jeden Fall. Trump wird ihnen höhere eigene Leistungen für ihre von den USA garantierte Sicherheit abverlangen und der europäischen Exportindustrie das Geschäft erschweren.
Der drohende Rückzug Trumps aus dem Handel Europas und des Mittleren Ostens bürdet der EU mehr Verantwortung auf – eine neue Herausforderung, die eine weiterhin zerstrittene EU nicht bestehen kann.