Wenn es um Fragen der politischen Inszenierung geht, macht den Amerikanern so schnell niemand etwas vor. Tagelange beherrschte die demokratische Partei die Schlagzeilen mit der Spekulation, wen Kamala Harris zu ihrem Vizepräsidenten machen würde, sollte sie tatsächlich die Wahlen im November gewinnen. Die Enthüllung glich einem Spektakel. Kein Wunder: Der Titel klingt nach Macht, nach Einfluss. Tatsächlich ist das Amt des Vizepräsidenten in den USA mehr Schein als Sein: Im politischen Alltag hat der Präsident das Sagen, die Stunde des Vizes schlägt erst dann, wenn der Präsident während seiner Amtszeit stirbt oder ausfällt. Was strengstens verboten ist, ist, den Präsidenten zu überstrahlen oder dessen Autorität in Zweifel zu ziehen.
„Der Vizepräsident hat zwei Aufgaben“, sagte der Republikaner John McCain, als er im Jahr 2000 als Vizekandidat George W. Bushs im Gespräch war. „Die eine besteht darin, sich täglich nach dem Gesundheitszustand des Präsidenten zu erkundigen, die andere, Beerdigungen von Diktatoren der Dritten Welt beizuwohnen.“ Manchen gelingt es gleichwohl, das Amt für sich zu nutzen und die richtigen Fäden zu ziehen. Einer, der das geschafft hat, war Joe Biden. Der aktuelle US-Präsident war Vize von Barack Obama, profilierte sich vor allem in der Außenpolitik. Und er hielt den so wichtigen Kontakt zur amerikanischen Arbeiterklasse. Auch Kamala Harris war es gelungen, mit dem Thema Abtreibungsrecht zu punkten.
Walz gleicht die Schwächen von Harris aus
Zu den wichtigsten Aufgaben eines Vize zählt, die Schwächen des Präsidenten auszugleichen und Zugang zu Wählerschichten zu bekommen, die dem ersten Mann im Staat versperrt sind. Das weiß auch Kamala Harris: Ihr Vize Tim Walz ergänzt sie, die schwarze Frau, nicht nur, weil er ein weißer Mann ist – Walz kommt aus einem 3000 Einwohner-Ort, er war Lehrer und Football-Trainer, er ist Veteran und Waffenbesitzer.
15 früheren Vize-Präsidenten gelang es, doch noch den Chefsessel im Weißen Haus zu übernehmen – acht von ihnen, weil der Amtsinhaber gestoben ist, einer, wie der Präsident zurückgetreten war. Sechs schafften es schließlich aus eigener Kraft, die Wählerinnen und Wähler zu überzeugen darunter etwa George Bush und Richard Nixon. Kamala Harris könnte die nächste sein.
Wie kann man als die neuen Frauen, in der MeToo Welt, mein Körper gehört mir, mit einem Abtreibungsrecht punkten. Und vor allen bei den Möglichkeiten der Verhütung die Frau heute hat.. Nicht dass ich jetzt gegen Abtreibung bin.. aber nur in bestimmten fällen, bei Vergewaltigung, schwerstkrankes Kind mit kurzer Lebenszeit. Bei den beiden, Harris und Walz wird kein großer Wumms, Ruck durchs Land der unbegrenzten Möglichkeiten gehen..
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