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US-Vorwahlen: Vorwahlen spitzen sich auf Zweikampf zwischen Clinton und Trump zu

US-Vorwahlen

Vorwahlen spitzen sich auf Zweikampf zwischen Clinton und Trump zu

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    Hillary Clinton und Donald Trump kandidieren um das Präsidentenamt in den USA.
    Hillary Clinton und Donald Trump kandidieren um das Präsidentenamt in den USA. Foto: EPA/JUSTIN LANE / ANDREW GOMBERT

    Die beiden Spitzenreiter im Rennen um die nächste US-Präsidentschaft haben ihre Position eindrucksvoll ausgebaut: Bei den Vorwahlen im wichtigen Bundesstaat New York setzten sich Hillary Clinton und Donald Trump klar von ihren Rivalen ab. Die ehemalige Außenministerin landete 15 Prozentpunkte vor ihrem demokratischen Verfolger Bernie Sanders, Trump ließ sogar mehr als 35 Punkte Abstand zwischen sich und der republikanischen Konkurrenz. Für beide war die Vorwahl ein Heimspiel.

    Es war zuletzt ein wenig ruhiger geworden um Donald Trump, immer wieder war es zu Pannen gekommen. Jetzt ist der Immobilienmogul zufrieden: „Wir werden mehr Delegierte bekommen, als es sich irgendwer in seinen kühnsten Träumen ausgemalt hat“, verkündet er seinen Anhängern. Doch ausgerechnet in Manhattan, wo der Trump Tower steht, muss sein Besitzer den Sieg einem anderen überlassen, Ohios Gouverneur John Kasich. Die meisten der 27 Bezirke des Bundesstaats bringt Trump aber ungefährdet nach Hause – und Hauptrivale Ted Cruz geht leer aus.

    Die deutsche Politik stellt sich langsam darauf ein, dass die Entscheidung über den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten am 8. November zwischen Hillary Clinton und Trump fallen wird.
    Die deutsche Politik stellt sich langsam darauf ein, dass die Entscheidung über den 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten am 8. November zwischen Hillary Clinton und Trump fallen wird. Foto: Kay Nietfeld (dpa)

    Die Delegierten, die New York zum Nominierungsparteitag entsendet, werden zu einem kleinen Teil an den Gesamtsieger vergeben; die Mehrzahl verteilt sich nach Wahlbezirken für den Kongress. 60 Prozent der republikanischen Wähler stimmen am Dienstag für Trump, das beschert ihm 89 Stimmberechtigte für seine Kandidatur. Ohios Gouverneur Kasich gewinnt mit 25,1 Prozent drei Delegierte hinzu. Trumps Verfolger, der texanische Senator Ted Cruz, erhält 14,5 Prozent Zustimmung. Für den Parteitag bringt ihm das nichts.

    Gemessen an früheren Auftritten präsentiert Trump sich dennoch bescheiden; den Rivalen, den er bislang als „Lyin’ Ted“ (lügender Ted) verspottet hat, nennt er nun wieder „Senator Cruz“. Nach einer Reihe von Patzern hat Trump in den vergangenen beiden Wochen seinen Führungsstab mit altgedienten Republikanern besetzt und stillschweigend einen Strategiewechsel vorgenommen.

    Nicht nur persönliches Auftreten und Twitter-Präsenz haben sich verändert. Das erfahrene Personal soll Trumps politische Kompetenz aufpolieren und hinter den Kulissen Strippen ziehen für den Fall, dass es zu einer „contested convention“ kommt: Wenn bis zum Parteitag im Juli keiner der Kandidaten 1237 Stimmberechtigte hinter sich hat, sind die Delegierten nicht mehr auf die Vorwahlergebnisse festgelegt; es kommt zu Kampfabstimmungen. Das Szenario ist durchaus wahrscheinlich, denn Cruz (559 Delegierte) und Kasich (147) haben keine Chance mehr, sich vorher die Nominierung zu sichern. Trump wiederum bräuchte dazu überwältigende Siege. Bislang hat er 845 Parteitagsdelegierte auf sich verpflichtet.

    US-Wahl: Clinton, Trump, Sanders

    Solche Sorgen hat Hillary Clinton nicht. Die ehemalige Senatorin des Bundesstaates beendet eine Siegesserie ihres Rivalen Bernie Sanders mit 15 Prozentpunkten Vorsprung. Im bevölkerungsreichen New York schlägt ihn Clinton nun mit 57,9 zu 42,1 Prozent, da hilft Sanders auch sein Geburtsort Brooklyn nichts. „Nirgends ist es wie daheim“, erklärt Clinton jubelnden Anhängern im Sheraton-Hotel in Manhattan.

    Bei den Demokraten sind 2382 Delegierte notwendig, um die Kandidatur zu sichern. Berechnungen der Website realclearpolitics zufolge kommt Clinton aktuell auf 1428, Sanders auf 1151. Allerdings gibt es bei den Demokraten 712 sogenannte Superdelegierte: Kongressabgeordnete und Honoratioren, die in ihrer Wahl ungebunden sind. Gegenüber der New York Times haben sich mindestens 479 von ihnen bereits für Clinton ausgesprochen, gerade mal 33 für Sanders.

    „Der Sieg ist in Sicht“, sagt sie am Dienstagabend und reicht dem Sanders-Lager die Hand: „Es gibt weit mehr, was uns verbindet, als was uns trennt.“

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