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US-Militär verteidigt auch Europa

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US-Militär verteidigt auch Europa

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    Die USA schützen auch Europa – hier ein Kriegsschiff bei der jährlichen Flottenparade in New York.
    Die USA schützen auch Europa – hier ein Kriegsschiff bei der jährlichen Flottenparade in New York. Foto: afp

    Mit ihrem Aufruf, angesichts der Haltung von US-Präsident Donald Trump müsse Europa sein Schicksal stärker in die eigenen Hände nehmen, hat Bundeskanzlerin Angela Merkel die tief greifenden Differenzen im transatlantischen Verhältnis offengelegt. Doch insbesondere in der Sicherheitspolitik hängt

    Auslöser des Streits zwischen Trump und den Europäern ist die Forderung, die Nato-Staaten müssten mindestens zwei Prozent ihres Bruttoinlandsproduktes (BIP) in die Verteidigung stecken. Außer den USA erfüllen bisher nur Großbritannien, Griechenland, Estland und Polen diese Bedingung. Die

    Mit ihrem riesigen Militär – 1,3 Millionen Soldaten, ein Wehretat von mehr als 600 Milliarden Dollar, über 6000 Atomwaffen, 14000 Kampfflugzeuge, mehr als 70 U-Boote – schützen die Amerikaner auch die Europäer. Die Zahl der auf dem Kontinent stationierten US-Soldaten ist seit dem Ende des Kalten Krieges zwar von 350000 auf 62000 geschrumpft. Dennoch halten die Panzer, Kampfflugzeuge und Atomwaffen der Supermacht das Prinzip der Abschreckung auch gegenüber Russland aufrecht.

    Hinzu kommt die amerikanische Stärke im globalen Maßstab. Ob Elitesoldaten in Pakistan in einer Geheimaktion den Al-Kaida-Chef Osama bin Laden töten, US-Kriegsschiffe im Mittelmeer mit Marschflugkörpern einen Luftwaffenstützpunkt in Syrien angreifen oder US-Experten von der Türkei aus mit einem Radarsystem ein Auge auf den Iran halten – es gibt kein anderes Land, das überall auf dem Globus jederzeit eingreifen kann.

    Auch die Möglichkeiten der amerikanischen Geheimdienste sind für die europäischen Partner von höchster Bedeutung, die kein vergleichbares Netz aufbieten können. Als das Nato-Land Türkei Ende der 1990er Jahre den flüchtigen kurdischen Rebellenchef Abdullah Öcalan jagte, lieferten die Amerikaner, deren Abhör-Technologie das Telefon Öcalans in Kenia geortet hatte, den entscheidenden Hinweis.

    Mehrmals haben die Amerikaner in den vergangenen Jahrzehnten bewiesen, wie überragend ihre Führungsrolle ist. Bei den Luftangriffen auf Libyen 2011 spielten britische und französische Kampfjets zwar die Hauptrollen, doch ohne Beteiligung der USA wäre der Einsatz wohl wesentlich schwieriger gewesen. Den Europäern fehlten moderne Aufklärungs- und Tankflugzeuge. Ohne den amerikanischen Schutzschild müssten die Europäer viele dieser Waffen für teures Geld anschaffen.

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