Sie saßen beim Abendessen, als die russischen Raketen fielen. Mindestens zehn Menschen sind am Dienstagabend in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk bei einem Angriff auf ein Café getötet worden, 56 wurden verletzt. Das berichten ukrainische Behörden. Unter den Toten sollen drei Kinder sein.
Das zerstörte Café in der Region Donezk sei ein beliebter Treffpunkt für freiwillige Helfer, ausländische Journalisten und Soldaten gewesen, berichten ukrainische Medien. Ein Mann wurde laut dem ukrainischen Geheimdienst SBU festgenommen, weil er das Café am Vortag als Ziel für die russische Armee ausgespäht haben soll. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete den Angriff in seiner Videoansprache als Kriegsverbrechen.
Der Tag: Sowohl die USA als auch Litauen haben weitere Militärhilfen für die Ukraine angekündigt. Litauen sagte der Ukraine unter anderem zwei modernisierte Einheiten des Luftabwehrsystems Nasams zu. Das Verteidigungsministerium in Washington kündigte ein neues Paket mit militärischer Ausrüstung im Umfang von 500 Millionen US-Dollar an. Darin enthalten sind nach Pentagon-Angaben unter anderem Munition für Patriot-Luftabwehrsysteme, Bradley-Schützenpanzer und Flugabwehrsysteme vom Typ Stinger.
Das staatliche Rüstungsunternehmen der Ukraine, Ukroboronprom, hat einen neuen Chef. Herman Smetanin, der frühere Leiter des Panzerwerks in Charkiw, wird die Position übernehmen. Am Dienstag hatte Präsident Selenskyj den bisherigen Chef des Rüstungsunternehmens, Jurij Hussjew, entlassen – Berichten zufolge, weil Selenskyj eine höhere Produktion der Kurzstreckenrakete Sapsan (Wanderfalke) erwartet hatte. Generelles Ziel sei es, dass die Ukraine ihre Waffen künftig selbst produziere, sagte der Präsident am Mittwoch im Parlament. Bisher erhält das Land etwa Raketen, Panzer und Flugabwehrsysteme vom Westen.
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Die Lage: Die europäische Verteidigung steckt fest:Zu diesem Ergebnis kommt eine Expertenstudie der Münchner Sicherheitskonferenz. Gemeinsame Projekte der europäischen Nato-Staaten wie höhere Verteidigungsausgaben würden nicht entschlossen verfolgt. Wie groß die Versäumnisse sind, machen die Autoren an der Zahl der Kampfpanzer fest: In einer Gruppe ausgewählter EU-Staaten sei die Anzahl von 1992 bis 2021 von 16.851 auf 3383 reduziert worden. Zwischen 1999 und 2021 hätten die USA ihre Verteidigungsausgaben um 65,7 Prozent, Russland um 292 Prozent und China um 592 Prozent erhöht, die EU-Staaten aber nur um 19,7 Prozent.
Bild des Tages:
Ein Mann steht vor einem zerstörten Restaurant in Kramatorsk. Mehrere Menschen wurden in der Stadt durch russische Raketenangriffe getötet.
Das könnte Sie auch interessieren: Wer bei Ikea einkauft, packt oft nicht nur Einrichtungsgegenstände und Dekoration in den Einkaufswagen, sondern auch die beliebten Snacks des schwedischen Möbelhauses. Einige davon wird es bald nicht mehr geben: Ikea wirft die Marabou-Schokolade aus dem Sortiment. Der US-Konzern Mondelez, der hinter dem Produkt steht, wird seit längerem kritisiert, weil er sich nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine nicht vom russischen Markt abgewandt hat.
(mit dpa)
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