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Union: Markus Söder zur K-Frage: "Wenn die CDU es will, dann stehe ich bereit"

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Markus Söder zur K-Frage: "Wenn die CDU es will, dann stehe ich bereit"

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    Wer wird der Kanzlerkandidat der Union? Söder oder Laschet?
    Wer wird der Kanzlerkandidat der Union? Söder oder Laschet? Foto: dpa

    Es war der Satz, auf den viele in der CDU und CSU so lange gewartet haben: „Ich bin bereit für diese Kandidatur“, sagt Bayerns Ministerpräsident Markus Söder – und greift damit erstmals offen nach der Kanzlerkandidatur der Union.

    Immer wieder hatte er in den vergangenen Monaten betont, sein Platz sei in Bayern. Nun die Kehrtwende. Er sei von vielen Menschen gedrängt worden, begründete der CSU-Chef seinen Umschwung. Und doch ist auch damit die K-Frage längst nicht geklärt. Denn: Auch der CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet erhebt Anspruch auf die Spitzenkandidatur.

    Markus Söder und Armin Laschet sind beide zu Kanzlerkandidatur bereit

    Beide hätten am Samstag ein langes Gespräch geführt und seien zu dem Ergebnis gekommen, dass sowohl Laschet als auch Söder geeignet seien. Grabenkämpfe soll es trotz dieses öffentlichen Schaulaufens nicht geben. Derjenige, der „die besten Wahlchancen hat“, solle antreten, so Söder.

    Bis wann die Entscheidung fallen wird, blieb zunächst offen. In CDU und CSU wächst aber der Druck, sie bereits innerhalb weniger Tage, womöglich schon am Montag zu treffen. Das bekräftigten auch die beiden Kontrahenten. Es werde jetzt „sehr schnell und sehr zeitnah“ eine Klärung geben, sagte Laschet in einer gemeinsamen Pressekonferenz.

    CDU und CSU wollen schnell einen Kanzlerkandidaten finden

    Sein Vorteil: Söder ist von der Unterstützung der CDU abhängig. Nur wenn die „große Schwester“ seine Kandidatur breit unterstütze, sei er bereit, diesen Schritt zu gehen, betont Söder. Wenn die CDU aber zu einem anderen Schluss komme, werde er dies akzeptieren. Und werde weiterhin sehr gut mit Laschet zusammenarbeiten. Das Gleiche erwarte er allerdings auch in umgekehrter Richtung.

    Beiden Politikern war bei ihrem Auftritt daran gelegen, ein Zeichen des Zusammenhalts im Wahljahr auszusenden. Es gebe in vielen inhaltlichen Punkten große Übereinstimmungen. Klar ist: Offene Machtkämpfe würden vom Wähler nicht geduldet. Der CDU-Vorsitzende betont deshalb: „Unser Ziel ist es, in dieser Lage, in der das Land ist, mit einer Kanzlerin, die aus dem Amt geht, so viel Einigkeit wie möglich zwischen CDU und CSU zu leisten, denn es geht um viel.“

    In der CSU ist man nicht überrascht von der Entwicklung. Günther Beckstein: „Es ist jetzt öffentlich, was jeder wusste, der Markus Söder kennt“, sagt der frühere Ministerpräsident. „Wenn er das nicht gewollt hätte, hätte er das längst klargestellt.“ Dennoch hält er die Siegchancen für Markus Söder zumindest für überschaubar. „Wenn Laschet will und seine Partei ihn nicht lässt, dann hat die CDU ein Riesenproblem“, sagt Beckstein unserer Redaktion.

    Die Union ist nervös angesichts schlechter Umfragewerte

    Das glaubt auch der CSU-Europapolitiker Markus Ferber. „Die CSU kann den Kanzlerkandidaten nur stellen, wenn er von der CDU unterstützt wird“, sagt er. Für ausgeschlossen hält er das nicht. „Wir sind stolz darauf, über einen Parteivorsitzenden zu verfügen, der bundesweit so gute Umfragewerte einfährt“, betont Ferber. Die CSU sehe sich in dieser Frage auf Augenhöhe mit der CDU und nicht in der Rolle einer kleinen Schwesterpartei. Die Präsidiumssitzungen von CDU und CSU an diesem Montag müssten eine einvernehmliche Lösung herbeiführen. „Ich erwarte keine Kampfkandidatur in der Unionsbundestagsfraktion, das wäre ein Grundstein, mit dem die Bundestagswahlkampagne unnötig schwierig werden würde“, sagt Markus Ferber.

    Schon jetzt wächst in der CDU/CSU-Fraktion angesichts der eingebrochenen Umfragewerte für die Union die Nervosität. Auch einzelne CDU-Abgeordnete sprachen sich wegen Söders hohen Beliebtheitswerten für den CSU-Chef aus.

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