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Umweltbelastung: Schlechte Luft und zu viel Lärm in europäischen Städten

Umweltbelastung

Schlechte Luft und zu viel Lärm in europäischen Städten

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    Ein Radfahrer steht neben einem Auto von Mercedes mit Dieselantrieb, dessen Abgase in der kalten Morgenluft sichtbar werden.
    Ein Radfahrer steht neben einem Auto von Mercedes mit Dieselantrieb, dessen Abgase in der kalten Morgenluft sichtbar werden. Foto: Marijan Murat, dpa

    Vor nicht allzu langer Zeit noch tobte ein erbitterter Kampf um die Luftqualität in Europas Städten. Der Dieselskandal sorgte in Deutschland für Dauer-Schlagzeilen. Regelmäßiger Ozonalarm hielt die Menschen in den 90er Jahren an heißen Sommertagen vom Freibad-Besuch ab. Besonders von Schadstoffen verpestete Städte und Regionen wurden regelmäßig zu hohen Strafzahlungen verdonnert. Mittlerweile ist es um das Thema ruhiger geworden, denn die Luft in der EU wird seit Jahren sauberer.

    Aufatmen können die Bewohner von Ballungsräumen allerdings nicht. Die Umweltbelastung in Städten zählt weiter zu den größten Risikofaktoren für die Gesundheit. Zu diesem Schluss kommt der Europäische Rechnungshof. Die EU-Umweltagentur EEA schätzt, dass jährlich mehr als 250.000 Menschen in Europa in Folge der Luftverschmutzung sterben. „Beim Kampf gegen die Umweltbelastung in den Städten sind zwar Erfolge erzielt worden, trotzdem dürfen wir uns nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen“, sagte Klaus-Heiner Lehne, der für die Prüfung zuständig war.

    Lärmbelastung kann zu Schlafstörungen führen

    Die EU sowie die 27 Mitgliedstaaten müssten ihre Anstrengungen weiter verstärken, um die künftig strengeren Grenzwerte für Luftschadstoffe einhalten zu können, lautet das Fazit. Im Rahmen des Grünen Deals hatte die EU-Kommission eine Überarbeitung der entsprechenden Richtlinie und verpflichtende Standards vorgeschlagen. Die neuen Normen, die spätestens ab 2030 gelten, orientieren sich an den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Vorgaben. Man müsse sich im Klaren sein, dass „ehrgeizige Ziele nicht ohne erhebliche zusätzliche Anstrengungen erreicht werden können“, sagte Lehne. Die Schadstoffbelastung, insbesondere das durch Autos und Lastwagen verursachte Stickstoffdioxid, stelle nach wie vor ein großes Problem dar. In Deutschland etwa registrierte die EEA für die Jahre 2022 und 2023 die schlechteste Luftqualität in Berlin, Passau und Gelsenkirchen.

    Ein Problem sei auch die Lärmbelastung. Drei von vier Bürgern in der Union leben in Ballungsräumen und seien daher in besonderem Maße betroffen. Eine langfristige Lärmbelastung könne etwa zu Schlafstörungen, Angstzuständen oder psychischen Erkrankungen führen. So werden in Europa jährlich 48.000 neue Fälle von Herzerkrankungen und 12.000 vorzeitige Todesfälle darauf zurückgeführt. Anders als beim Thema Luftqualität gebe es jedoch „keine EU-weiten Ziele für die Lärmminderung“, kritisierte Lehne. „Das Fehlen von Zielvorgaben hält die Mitgliedstaaten davon ab, Maßnahmen zur Verringerung der Lärmbelastung Priorität einzuräumen.“

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