Eine deutliche Mehrheit der Deutschen erwartet 2024 noch kein Ende der Kriege in der Ukraine und in Gaza. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur halten es 70 Prozent der Befragten für unwahrscheinlich, dass in dem seit fast zwei Jahren laufenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine die Waffen vor Jahresende schweigen werden. Nur 15 Prozent bewerten ein solches Szenario als wahrscheinlich. Seit der russischen Invasion am 24. Februar 2022 sind auf beiden Seiten Zehntausende Soldaten getötet worden. Auch kamen Tausende ukrainische Zivilisten ums Leben.
Die Hoffnung auf ein Ende des Gaza-Kriegs ist zwar etwas größer, aber auch hier rechnet eine Mehrheit von 52 Prozent eher nicht damit. Nur 32 Prozent halten ein Kriegsende im Jahr 2024 für wahrscheinlich, 16 Prozent machen keine Angaben.
Seit dem Terrorangriff am 7. Oktober auf Israel bekämpfen israelische Streitkräfte die islamistische Hamas im Gazastreifen. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde sind bei der israelischen Militäroperation bereits mehr als 21 800 Menschen getötet worden. Die Zahlen lassen sich nicht bestätigen, doch verweisen die UN und andere Beobachter darauf, dass sie sich bisher als insgesamt glaubwürdig herausgestellt hätten.
Auslöser des Kriegs war der schlimmste Terrorangriff auf Israel in seiner Geschichte, für den die Hamas und andere extremistische Gruppen verantwortlich sind. Auf israelischer Seite sind dabei rund 1200 Menschen getötet worden, darunter mindestens 850 Zivilisten.
Ukraine-Krieg wird als größte Bedrohung gesehen
Auf die Frage, welcher Konflikt von den Menschen in Deutschland als größte Bedrohung empfunden wird, gibt die Umfrage eine klare Antwort: 40 Prozent der Befragten stufen den Ukraine-Krieg als größte Bedrohung ein, 18 Prozent den Gaza-Krieg und 15 Prozent finden den Konflikt zwischen China und Taiwan am bedrohlichsten. Weitere 6 Prozent sagen, für sie sei ein anderer außer diesen drei Konflikten noch bedrohlicher. 21 Prozent machen dazu keine Angaben.
Für die nach Angaben des Meinungsforschungsinstituts repräsentative Umfrage hatte Yougov zwischen dem 15. und 19. Dezember 2092 erwachsene Menschen online befragt.
(dpa)