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Umfrage: Pflege: Warum die Diakonie vor einer "Katastrophe" warnt

Umfrage

Pflege: Warum die Diakonie vor einer "Katastrophe" warnt

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    Eine Pflegefachkraft legt einen Kompressionsverband an. Die Diakonie sieht die Versorgungssicherheit in der Pflege akut gefährdet.
    Eine Pflegefachkraft legt einen Kompressionsverband an. Die Diakonie sieht die Versorgungssicherheit in der Pflege akut gefährdet. Foto: Sebastian Gollnow, dpa (Symbolbild)

    Die Diakonie Deutschland sieht die Versorgungssicherheit in der Langzeitpflege "akut gefährdet". Das teilte die Organisation unlängst in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit dem Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) mit. Mehr als zwei Drittel der Leistungen nicht erbringen" können.

    Für eine Umfrage haben der Deutsche Evangelische Verband für Altenarbeit und Pflege sowie die Diakonie Deutschland eigenen Angaben nach mehr als 600 ihrer Pflegeeinrichtungen und ambulanten Dienste in ganz

    Diakonie warnt: Auch die Situation der ambulanten Pflege sei prekär

    Auch die Versorgungssituation in der ambulanten Pflege ist demnach prekär: 89 Prozent der Dienste hätten in den vergangenen sechs Monaten neue zu Pflegende ablehnen müssen; 29 Prozent hätten im selben Zeitraum Leistungen von Bestandskunden nicht aufstocken können. Als Hauptgrund wird auch hier fehlendes Pflegepersonal genannt.

    „Die Zahlen zeigen es: Wir sind bereits mitten in einer akuten Pflegekrise", teilte Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland, mit. Um die Pflege vor dem Kollaps zu bewahren, sei ein radikales Umdenken in der Politik nötig. "Wir brauchen eine gemeinsame gesellschaftliche und politische Anstrengung, um das Pflegesystem zu heilen."

    Laut Loheide benötige es für die Pflegeversicherung eine gesicherte Finanzierung, um pflegebedürftige Menschen, deren Angehörige sowie Pflegedienste und -einrichtungen zu entlasten. "Sonst steuern wir von der akuten Krise in die Katastrophe, in der Pflegebedürftige nicht mehr professionell versorgt und pflegende Angehörige unterstützt werden können“, sagte Loheide.

    Diakonie fordert eine grundlegende Reform der Pflege

    Die Nachfrage nach Versorgung steige, gleichzeitig reduziere sich das Angebot massiv. "Die Politik muss jetzt mit einer grundlegenden Struktur- und Finanzreform der Pflege beginnen, damit wir endlich vor die Krise kommen“, fordert auch Wilfried Wesemann. Er ist der Vorsitzender des DEVAP. Wir brauchen jetzt einen Bundeskanzler, der sich zumindest an die Erfüllung des Koalitionsvertrages 2021-2025 hält.“

    Die Verbände fordern neben einer grundlegenden Reform der Pflege auch einen Pflegegipfel, bei dem ein "Masterplan" für die Zukunft der Pflege entwickelt werden soll. "Die klugen Ideen und Konzepte sind da, um die Katastrophe abzuwenden und endlich gesamtgesellschaftlich die Pflege zu sichern“, so die Verbände.

    Übrigens: Wer seine Angehörigen pflegt und in Rente ist, bekommt seine Pflege nach bestimmten Voraussetzungen angerechnet.

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