Krieg in der Ukraine, der erste Rücktritt, Wahlschlappen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen: Der Start für die Ampelregierung war turbulent. Zu turbulent, um bis zum Ende der Legislaturperiode im Herbst 2025 zusammen zu regieren? 41 Prozent der Deutschen halten das für möglich. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für unsere Redaktion. 47 Prozent denken hingegen, dass die Koalition aus SPD, Grünen und FDP Bestand hat. Der Rest ist unentschlossen.
Zuletzt mussten Kanzler Olaf Scholz und seine SPD bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen eine empfindliche Niederlage einstecken. Traditionell gilt die Wahl im bevölkerungsreichsten Bundesland als "kleine Bundestagswahl", die die Stimmung im ganzen Land widerspiegeln soll. Die Stimmung scheint sich gegen Kanzler Scholz gedreht zu haben. Denn nie schnitten die Sozialdemokraten in NRW schlechter ab.
Zweifel an der Ampelregierung gibt es vor allem in der Opposition
Vor allem in den politischen Lagern von AfD und Union gibt es Zweifel, ob die Regierung auf Bundesebene bis Herbst 2025 durchhält. Laut Umfrage können sich das nur 29 Prozent der CDU/CSU-Wählerinnen und -Wähler vorstellen. Selbst unter Menschen, die der FDP nahestehen, glauben 40 Prozent, dass bei der Ampel vor ihrem eigentlichen Ende die Lichter ausgehen. Ganz anders das Stimmungsbild bei der SPD: Acht von zehn Befragten sind überzeugt, dass die Koalition Bestand haben wird.
Das Meinungsforschungsinstitut Civey zählt für seine repräsentativen Umfragen nur die Stimmen registrierter und verifizierter Internetnutzerinnen und -nutzer, die Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angegeben haben. Die Stimmen werden nach einem wissenschaftlichen Verfahren gemäß der Zusammensetzung von Deutschlands Bevölkerung gewichtet. Für die Frage "Denken Sie, die aktuelle Bundesregierung (SPD, Grüne, FDP) wird bis zur nächsten Bundestagswahl (Herbst 2025) zusammen regieren?" wurden im Zeitraum vom 27.05. bis 02.06.2022 die Antworten von 5024 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Bundesbürgerinnen und Bundesbürgern berücksichtigt. Der statistische Fehler liegt bei 2,5 Prozent.