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Ukraine: Was sind Partisanen?

Ukraine-Krieg

Was sind Partisanen?

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    Im Krieg in der Ukraine kämpfen Partisanen gegen Russland.
    Im Krieg in der Ukraine kämpfen Partisanen gegen Russland. Foto: Daniel Carde, dpa (Symbolbild)

    Immer wieder ist aktuell im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine von Partisanen die Rede. Russland sieht sich "zunehmenden Partisanenaktivitäten in der Südukraine" gegenüber, sagte beispielsweise Avril Haines, die stellvertretende CIA-Direktorin, dem Sender CNN.

    Was sind Partisanen?

    Doch was sind eigentlich Partisanen? Der vom italienischen Wort "partigiano" stammende Begriff bezeichnet laut der Bundeszentrale für politische Bildung einen bewaffneten Kämpfer, der kein Soldat einer Armee ist. Hat ein Staat einen anderen Staat überfallen und besetzt, kämpfen in dem besetzten Land oftmals Partisanen gegen die fremde Armee. Bei ihnen handelt es sich um freiwillige Widerstandskämpfer, die ihr Land befreien wollen. Dafür betreiben sie Spionage und Sabotage und kämpfen im Untergrund. Bei ihren Angriffen gegen die feindliche Armee werden sie oft von ihren Landsleuten unterstützt. Diese bieten ihnen auch Unterschlupf und Nahrung.

    Früher gab es für Partisanen keine Regelungen im Völkerrecht, die sie schützten. Seit 1949 bestimmt dieses allerdings, dass sie wie rechtmäßige Kämpfer behandelt werden müssen. Sollten sie gefangen genommen werden, gelten sie als Kriegsgefangene, und bei Verletzungen müssen sie wie verwundete Soldaten versorgt werden.

    Partisanen im Zweiten Weltkrieg

    Auch im Zweiten Weltkrieg kämpften Partisanenverbände in mehreren von deutschen Truppen besetzten Ländern. Dementsprechend gab es Partisanen auf dem Balkan, in Frankreich, Italien und in Griechenland. In den vergangenen Jahrzehnten spielten sie in vielen bewaffneten Konflikten eine wichtige Rolle.

    Partisanen im Ukraine-Krieg

    Einem US-Beamten zufolge glauben die USA, dass Russland nicht über genügend Streitkräfte in Cherson verfügt, um die Region effektiv zu besetzen und zu kontrollieren. Ein Grund dafür sei, dass Kräfte aus dem Gebiet für den Kampf im Osten im Donbass herangezogen wurden. Ein anderer US-Beamter erklärte gegenüber CNN, dass dies den ukrainischen Partisanen möglicherweise ein Fenster gegeben habe, in dem sie lokal installierte russische Beamte angreifen konnten.

    Am 16. Juni ereignete sich der erste Angriff in Cherson. Eine Explosion zerschmetterte die Fenster eines Autos. Dieses wurde stark beschädigt. Das Ziel des Angriffs, Eugeniy Sobolev, der pro-russische Leiter des Gefängnisdienstes im besetzten Cherson, überlebte jedoch. Er wurde laut der russischen staatlichen Nachrichtenagentur RIA Novosti nach dem Angriff in ein Krankenhaus gebracht. Knapp eine Woche später wurde ein zweiter pro-russischer Beamter in Cherson angegriffen. Dmitry Savluchenko, ein pro-russischer Beamter des Ministeriums für Jugend und Sport der Region Cherson, wurde am 24. Juni getötet, berichtete RIA Novosti. Serhii Khlan, ein Berater des Leiters der ukrainischen zivilen Militärverwaltung von Cherson, nannte Savluchenko einen "Verräter" und sagte, er sei in seinem Auto in die Luft gesprengt worden. Khlan verkündete: "Unsere Partisanen haben einen weiteren Sieg."

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