Der russische Präsident Wladimir Putin hat die vier besetzten ukrainischen Gebiete zu russischem Staatsgebiet erklärt. "Die Leute haben ihre Wahl getroffen", sagte der Kremlchef am Freitag bei einer Rede im Staatsfernsehen über das Ergebnis der Scheinreferenden. Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson sollen noch am Freitag per Vertrag Teil des russischen Staates werden.
International werden die Annexionen nicht anerkannt. In der Praxis droht aber eine weitere Eskalation des Krieges. Schließlich könnte der Kreml Angriffe auf diese Gebiete nun als Attacken auf eigenes Territorium werten. Damit kehrt auch die Furcht vor einer nuklearen Ausweitung des Krieges zurück. Wie realistisch ein solches Szenario ist, analysiert Simon Kaminski.
Der Tag: Bei der Zeremonie zur Annexion der vier besetzten ukrainischen Gebiete hat Russlands Präsident Putin den Westen für die Lecks in den Gaspipelines in der Ostsee verantwortlich gemacht. "Sie sind zu Sabotage übergegangen. Unglaublich, aber wahr. Indem sie Explosionen an den internationalen Gasleitungen Nord Stream organisiert haben (...), haben sie faktisch mit der Zerstörung der gemeinsamen europäischen Energie-Infrastruktur begonnen", sagte Putin. Mit "sie" meint der Kremlchef die "Angelsachsen." Damit können im Russischen die USA, Großbritannien oder beide Nationen zusammen gemeint sein.
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Die Lage: Sie haben Angst, alles zu verlieren: Eltern, Geschwister, Freunde. Die Liebe. Und ihr eigenes Leben. Nach dem Kremlchef Putin eine Mobilmachung angekündigt hat, versuchen tausende Männer der Einberufung durch das Militär zu entgehen. Manche versuchen es mit einem ärztlichen Attest, andere verlassen gleich das Land. Hauptsache nicht an die Front, nicht in den Krieg. Der russische Machtapparat reagiert: Das Moskauer Stadtmuseum wurde in ein "Mobilisierungszentrum" umfunktioniert. Dort spielen sich dramatische Szenen ab.
Die Grafik des Tages:
Am Donnerstag hat die Ampel-Regierung die Gaspreisbremse beschlossen. 200 Milliarden Euro sollen Verbraucherinnen und Verbraucher vor hohen Preisen schützen. Langfristig sollen Gasheizungen aber ersetzt werden durch nachhaltigere Alternativen. Unser Autor Jakob Stadler hat in seiner Analyse aber herausgefunden, dass selbst in Neubauten noch mit Gas geheizt wird. Die Karte zeigt, wie viele Gasheizungen in der Region zuletzt in neuen Wohnungen eingebaut wurden.
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(mit dpa)
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