Recep Tayyip Erdogan, Präsident der Türkei, hat die Angriffe Russlands auf die Ukraine verurteilt. Am Donnerstag bezeichnete er das Vorgehen Russlands als einen schweren Schlag für den Frieden und die Stabilität in der Region. Er habe bereits mit dem ukrainischen Präsidenten telefoniert und ihm versichert, dass das Nato-Mitglied Türkei die territoriale Integrität der Ukraine unterstütze. Er rief dazu auf, den Konflikt mit diplomatischen Mitteln zu lösen.
Türkei: Westen habe in Sachen Russland versagt
Noch am Mittwoch beschwerte sich Erdogan über den Umgang des Westens mit dem Konflikt. "Alle reden nur, keiner tut etwas", zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Er sei unzufrieden mit der Diplomatie des Westens in dem Konflikt. Der französische Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz seien in Moskau gewesen, auch US-Präsident Joe Biden rede immer davon, dass man im Gespräch mit Russland sei. "Aber dabei ist nichts rausgekommen", so Erdogan. Nun liege es an der Nato, etwas zu unternehmen. Welche Aktionen er damit konkret meinte, ließ Erdogan jedoch offen. Das türkische Präsidialamtes teilte am Mittwoch mit, dass Erdogan mit Putin telefoniert habe.
Erdogan: Russland wegen Ukraine-Krieg zu Gespräch eingeladen
Er habe ihm gesagt, dass ein militärischer Konflikt niemanden etwas bringe. Die Türkei erkenne keine Schritte an, die die territoriale Souveränität und Integrität der Ukraine verletzte. Erdogan lud Putin am Mittwoch erneut nach Ankara zu Gesprächen ein. Die Beziehungen zwischen der Türkei und Russland sind normalerweise gut, ebenso wie die zu Ukraine. Die Türkei liefert Kampfdrohnen in die Ukraine. Von Russland ist die Türkei wegen Gaslieferungen abhängig. Laut Anadoluwolle Erdogan die Beziehungen zu beiden Ländern nicht aufgeben. Die Türkei ist zudem so wie Russland und die Ukraine Schwarzmeer-Anrainer.