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Ukraine-Krieg: Ist Kanzlerberater Jens Plötner zu Russland-freundlich?

Ukraine-Krieg

Ist Kanzlerberater Jens Plötner zu Russland-freundlich?

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    Jens Plötner, der außen- und sicherheitspolitische Berater von Bundeskanzler Olaf Scholz.
    Jens Plötner, der außen- und sicherheitspolitische Berater von Bundeskanzler Olaf Scholz. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Ein guter Berater macht sich unsichtbar, er überlässt das Rampenlicht seinem Auftraggeber und hält sich selbst diskret im Hintergrund. In der Wirtschaft verdienen gute Berater damit viel Geld – in der Politik ist ein Teil ihres Lohnes die Nähe zur Macht. Wo andere draußen bleiben müssen, sind sie mit dabei. Auch jetzt, in Elmau.

    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
    Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Foto: Michael Kappeler, dpa (Archivbild)

    Plötner ist einer der einflussreichsten Kanzlerflüsterer

    Jens Plötner, der außenpolitische Berater von Olaf Scholz, ist unter den Kanzlerflüsterern neben dem Ökonomen Jörg Kukies der vielleicht einflussreichste – und neuerdings auch der umstrittenste, seit er bei einer Veranstaltung der Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin so klang, als fehle es der deutschen Außenpolitik noch immer an der nötigen Härte im Umgang mit Wladimir Putin.

    Umstrittene Aussagen des Scholz-Beraters

    Mit 20 Panzern vom Typ Marder, beschwerte sich Plötner, könne man viele Zeitungsseiten füllen. „Aber größere Artikel darüber, wie das künftige Verhältnis zu Russland sein wird, gibt es weniger.“ Dabei sei dies „eine genauso spannende und relevante Frage.“ Überhaupt: Nur weil ein Land wie die Ukraine angegriffen werde, sei es nicht automatisch ein besserer Rechtsstaat. Wer da so sprach, der Kanzler aus seinem Berater oder der Berater als Privatmann, blieb unklar.

    Jens Plötner, 54 Jahre, verheiratet und Vater von zwei Kindern, hat eine Diplomatenkarriere wie aus dem Bilderbuch hinter sich. Der Jurist war Büroleiter des Außenministers Frank-Walter Steinmeier, Sprecher des Auswärtigen Amtes, Botschafter in Sri Lanka, Tunesien und Griechenland – und als Politischer Direktor der einflussreichste Beamte des Ministeriums, zuständig vor allem für die großen Krisen der Welt.

    Beim G7-Gipfel agiert Plötner nur im Hintergrund

    In der Ukraine allerdings gilt Plötner als Miterfinder von Steinmeiers allzu sorgloser Russland-Politik und als Mitverantwortlicher dafür, dass Waffenlieferungen aus Deutschland immer etwas länger dauern. Doch während sein früherer Chef Steinmeier die eigene Rolle inzwischen kritisch sieht, verteidigte Plötner den damaligen Kurs vor kurzem noch in einem Interview: „Zu versuchen, eine Sicherheitsarchitektur aufzubauen mit Russland, das war alle Energie wert.“ In Elmau agiert er nach der Aufregung der letzten Tage nun wieder, wie ein Politiker es von einem Berater erwartet – er bleibt im Off. Aus Gesprächen mit Jens Plötner darf nicht zitiert werden.

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