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Ukraine-Konflikt: Gauck weist Verständnis für Russlands Haltung in Ukraine zurück

Ukraine-Konflikt

Gauck weist Verständnis für Russlands Haltung in Ukraine zurück

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    Bundespräsident Joachim Gauck betonte, seine Kritik richte sich ausschließlich gegen die russische Politik - nicht gegen die Gesellschaft.
    Bundespräsident Joachim Gauck betonte, seine Kritik richte sich ausschließlich gegen die russische Politik - nicht gegen die Gesellschaft. Foto: Fredrik von Erichsen (dpa)

    Verständnis für die Verteidiger von Russlands Vorgehen im Ukraine-Konflikt kann Bundespräsident Joachim Gauck nicht aufbringen. "Ich kann die Auffassung mancher Beobachter und Kommentatoren nicht nachvollziehen, dass man es Russland nicht zumuten könne, wenn in seinem Umfeld andere Völker eigene Politik-Entscheidungen treffen", so Gauck gegenüber der "Rheinischen Post". Er hätte sich als Teil der ostdeutschen Demokratiebewegung auch niemals mit dem Gedanken zufriedengegeben, dass eine Demokratisierung Ostdeutschlands und Polens Moskau nicht zumutbar sei.

    Die Interessen Russlands missachtet?

    Gauck wies in dem Interview mit der "Rheinischen Post" auch die Kritik an der Russland-Politik des Westens zurück. "Die Nato und die EU waren nach der deutschen Wiedervereinigung an Russland mit Vertrags- und Bündnisangeboten herangetreten. Es war das Interesse des Westens, Russlands Sicherheit zu garantieren", sagte der Bundespräsident.

    Kritiker werfen der Nato und der EU vor, durch die Aufnahme der osteuropäischen Staaten die legitimen Wirtschafts- und Sicherheitsinteressen Russlands missachtet zu haben. Moskau soll so wiederholt gedemütigt worden sein.

    Joachim Gauck: Selbstbestimmungsrecht der Völker hat Vorrang

    Der Bundespräsident betonte, das Selbstbestimmungsrecht der Völker habe Vorrang - deshalb müsse die Entscheidung der Ukraine zur Annäherung an die EU respektiert werden. Er könne nicht nachvollziehen, dass man die Empfindsamkeiten Russlands ernster nehmen sollte, als das

    Kritik gegen die Politik, nicht die Gesellschaft

    Gauck wies aber noch darauf hin, dass sich seine Kritik allein gegen die russische Politik richte - nicht gegen die Gesellschaft Russlands. "Mir geht es bei meiner Kritik nicht um das Land Russland, das ich mit seiner Kultur und seinen Menschen schätze. Mir geht es um die Missachtung von Bürgerrechten, von Menschenrechten und um den Bruch des Völkerrechts", sagte er der Zeitung. "Wenn ich nach Russland blicke, dann sehe ich nicht nur die Regierung, sondern auch die Regierten. Ihr Schicksal ist der Grund für meine Kritik am Kreml." afp/AZ

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