Nach einem digitalen Schlagabtausch treten der thüringische CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt und der AfD-Landeschef Björn Höcke am Donnerstagabend (11. April) in einem TV-Duell gegeneinander an. Die wichtigsten Informationen zur Übertragung, dem Anlass und der Kritik an der öffentlichen Debatte finden Sie hier.
Wie kam es zum TV-Duell zwischen Voigt und Höcke?
Auslöser für das TV-Duell war Kritik von Voigt gegenüber Höcke auf X, nachdem der AfD-Landeschef der Welt gesagt hatte, "diese EU muss sterben, damit das wahre Europa leben kann". Daraufhin lieferten sich die beiden Politiker eine Diskussion im Netz und Voigt forderte Höcke zu einer öffentlichen Debatte über Europapolitik auf.
Wann und wo wird das TV-Duell zwischen Voigt und Höcke übertragen?
Das TV-Duell zwischen Höcke und Voigt wird am Donnerstagabend (11. April) ab 20.15 Uhr im Fernsehen auf Welt TV ausgestrahlt. Online gibt es einen Livestream auf welt.de.
Warum steht das TV-Duell zwischen Voigt und Höcke in der Kritik?
Kritik an dem TV-Duell gibt es aus mehreren Gründen. Einer davon ist das Datum. Der 11. April ist der Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald. "Die Entscheidung des Thüringer CDU-Vorsitzenden, einer der bekanntesten Galionsfiguren rechtsextremer Hetze in Europa ausgerechnet an diesem Gedenktag einen weithin beachteten Auftritt zu ermöglichen, mutet Überlebenden des Holocaust politisch völlig instinktlos und makaber an", so das Internationale Auschwitz Komitee.
Zudem wird kritisiert, dass Höcke als Chef eines vom Landesverfassungsschutz als erwiesen rechtsextremistisch geführten AfD-Landesverbands durch das TV-Duell bundesweite Öffentlichkeit bekomme. "Wer Höcke eine Bühne bietet, macht sich zum Komplizen", sagte beispielsweise Linken-Parteichef Martin Schirdewan der Welt. "Die CDU adelt den braunen Hetzer so zum seriösen Gesprächspartner und macht ihn salonfähig", verdeutlichte der Politiker.
"Es ist ein Fehler von Voigt, dass er sich mit Höcke zum TV-Duell verabredet hat", kritisierte auch der Politikwissenschaftler Wolfgang Schroeder in der Funke Mediengruppe. Voigt trage damit zu "einer weiteren Normalisierung und Etablierung der AfD bei".
Jan Philipp Burgard, Chefredakteur der Welt sagte hingegen: "Die AfD braucht nicht das Fernsehen, um Menschen zu erreichen – das tut sie gezielt über Social Media als ungefilterte Einbahnstraßen-Kommunikation, ohne kritische Nachfragen, ohne Einordnung, ohne Widerspruch." Eine Livesituation im Studio und die Konfrontation mit Fakten sei hingegen die geeignete Form, um Wählerinnen und Wählern zu zeigen, mit wem sie es zu tun hätten. "Ich sehe das als Boxring der Demokratie", sagte Burgard, der das Duell zusammen mit seiner Kollegin Tatjana Ohm
moderieren will. (mit dpa)