Im Augenblick seines Triumphes wählt Recep Tayyip Erdogan seine Worte sorgfältig. Als der 48-jährige Politiker am Abend des 3. November 2002 vor die Fernsehkameras tritt, weiß er, dass ein Teil der türkischen Gesellschaft ihn und seine Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung, kurz AKP, als islamistische Gefahr fürchtet. Gerade hatte die erst ein Jahr zuvor gegründete Partei bei einer vorgezogenen Neuwahl die absolute Mehrheit der Parlamentssitze errungen; die bis dahin regierenden Parteien flogen aus dem Parlament. Erdogan verspricht also, seine neue Macht für mehr Demokratie in der Türkei zu nutzen.
Türkei