Noch ist der designierte US-Präsident Donald Trump nicht zurück im Weißen Haus. Trotzdem schließt er es schon jetzt nicht aus, künftig Militär einzusetzen, um die Kontrolle über den Panamakanal oder Grönland zu erlangen. Das gab er jüngst bei einer Pressekonferenz bekannt. Auch schwebe ihm vor, Kanada und die USA zu vereinen. Nato-Mitgliedstaaten forderte er auf, ihre Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen.
Donald Trump Jr. landete bereits in Grönland
Es sei eine „absolute Notwendigkeit“ für die nationale Sicherheit, sich die größte Insel der Erde einzuverleiben, schrieb Donald Trump in einem Post auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Nun schickte Trump seinen Sohn, Donald Trump Jr., für einen Besuch nach Grönland. Dessen Aufgabe sei es, neben dem Besuch von Sehenswürdigkeiten den Kauf des Landstriches vorzubereiten, damit dieser „ein Teil unserer Nation“ werden könne, so Donald Trump weiter.
Reaktionen auf Trumps Pläne und Drohungen
Kanadische Regierungsvertreter haben Donald Trumps Vorstoß, die USA und Kanada zu vereinen, eindeutig abgewiesen. Die Idee zeige klar, dass der künftige US-Präsident komplett missverstehe, was Kanada ausmache, schrieb Außenministerin Mélanie Joly beim Nachrichtendienst X. „Unsere Wirtschaft ist stark. Unsere Menschen sind stark. Wir werden Drohungen niemals klein beigeben“, erklärte Joly.
Das schreiben deutsche und ausländische Zeitungen zu Trumps Ansprüchen
„Mit dem Privatflugzeug landete nun Trumps Sohn Donald jr. „als Tourist“ auf der arktischen Insel, um sie sich anzusehen. Was Trump senior mit dieser Art der inoffiziellen Außenpolitik über die sozialen Medien bezweckt, ist wohl im Wesentlichen ein Signal an seine Anhänger. Er will den Großmachtanspruch der USA erneuern – getreu seinem Slogan „Make America great again“. Um die Befindlichkeiten von Verbündeten schert sich Trump dabei ebenso wenig wie sein Unterstützer Elon Musk, der offen zur Wahl der AfD aufruft. Für die deutsche Politik sind das keine guten Zeichen. Sie muss sich auf weiteres Störfeuer aus Washington gefasst machen.“ – Reutlinger General-Anzeiger
„Der Grönland-Besuch von Trump Jr. ist alles andere als ein unschuldiger Touristen-Ausflug. Ein paar Maga-Mützen auf den Köpfen der Grönländer machen genau den Unterschied, den Donald Trump und sein Team bei dem gebrauchen können, was einem amerikanischen Feldzug gleicht. Auch Kanada und der Panama-Kanal stehen auf der Liste der Gebiete, die der kommende US-Präsident gerne in Besitz nehmen würde.“ – Jyllands-Posten (Dänkemark)
„Handelt Trump nach der Madman-Theorie?“
„Sind Trump und sein Berater Elon Musk wirklich verrückt geworden? Oder tun sie nur so? Vielleicht handeln sie nach der aus der Politologie bekannten Madman-Theorie, der Theorie vom Verrückten. Das wäre nichts Neues. Bereits vor 500 Jahren schrieb Niccolò Machiavelli, dass es sehr weise sei, zu gegebener Zeit Torheit vorzuspielen. Und der Zukunftsforscher Herman Kahn merkte vor sechzig Jahren an, man könne sein Gegenüber zu Zugeständnissen bewegen, wenn man scheinbar irrational handele.“ – Lidove noviny (Tschechien)
Am 20. Januar 2025 beginnt die Amtszeit des designierten Präsidenten Donald Trump. (mit dpa)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden