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Treffen in Brüssel: Nato-Gipfel: Merkel spricht von Neuanfang - China im Fokus

Treffen in Brüssel

Nato-Gipfel: Merkel spricht von Neuanfang - China im Fokus

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    Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt zum Nato-Gipfel ins Hauptquartier des Verteidigungsbündnis.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt zum Nato-Gipfel ins Hauptquartier des Verteidigungsbündnis. Foto: Patrick Semansky/Pool AP/dpa

    Nach schwierigen Jahren schließt die Nato wieder die Reihen und nimmt neben Russland erstmals auch China als strategischen Rivalen ins Visier.

    Bei ihrem Gipfel äußerten die 30 Mitgliedsstaaten unter anderem Sorge über Chinas schnelle atomare Aufrüstung, aber auch über koordinierte politische Aktionen Moskaus und Pekings. Wichtig sei deshalb eine enge politische Abstimmung, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie unterstützte das geplante neue Nato-Strategiekonzept. Den Gipfel nannte sie einen Neuanfang.

    Denn anders als sein Vorgänger Donald Trump bekannte sich der neue US-Präsident Joe Biden in Brüssel ausdrücklich zur Allianz und zur Beistandspflicht der USA für Europa. Das sei für die

    Nato demonstriert Geschlossenheit

    Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach nach dem Gipfel von einem "neuen Kapitel" für das Bündnis. Die Allianz stehe geschlossen gegen Bedrohungen durch autoritäre Systeme wie in Russland und China und wolle gemeinsam "ihre Werte und Interessen verteidigen". Das gelte besonders in einer Zeit, "in der autoritäre Regime wie

    Zum Abschluss seiner ersten Europareise trifft Biden am Mittwoch in Genf Kremlchef Wladimir Putin. "Ich werde Präsident

    Merkel über Beziehungen zu Russland und China

    Bundeskanzlerin Merkel machte deutlich, dass ihre Hauptsorge Russland gilt, zumal Moskau die Nato nicht als Partner, sondern als Gegner sehe. Mögliche Bedrohungen durch China solle man nicht negieren, aber auch nicht überbewerten, sagte die CDU-Politikerin. "Also: Wir müssen da die richtige Balance finden." Sie fügte hinzu: "China ist Rivale in vielen Fragen. Und China ist gleichzeitig auch Partner für viele Fragen." Bei China wie auch bei Russland sei neben Abschreckung auch Gesprächsbereitschaft wichtig.

    Merkel lobte die geplante Überarbeitung des Nato-Strategiekonzepts. "Ich unterstütze die Absicht, dass ein neues strategisches Konzept erarbeitet wird, das dann die Herausforderungen noch einmal klar beschreibt und die Reaktionen der

    Macron sieht strategische Klärung

    Vor dem Nato-Gipfel 2019 hatte der französische Präsident Emmanuel Macron der Nato den "Hirntod" bescheinigt. Das war einer der Anlässe für die Reformdebatte und das daraus resultierende Konzept

    Macron sprach nach dem Gipfel von einem Moment strategischer Klärung und von einer wichtigen Etappe, die man sich Ende 2019 gewünscht habe. Auch in Bezug auf China, das als Rivale nun im Kreise der Nato in den Blick genommen werden soll, warnte Macron, man solle sich nicht vom Kern der Arbeit und den zahlreichen Herausforderungen des Bündnisses ablenken lassen. Er verwies darauf, dass die Nato ein Militärbündnis sei, die Beziehung zu

    Neben Russland und China waren der laufende Nato-Abzug aus Afghanistan sowie Cyberattacken, Desinformation und mögliche Konflikte im Weltraum Thema beim Gipfel. Merkel warb nach eigenen Worten für eine Aufarbeitung des nach fast 20 Jahren zu Ende gehenden Militäreinsatzes in

    Stoltenberg und Trudeau fordern Zusammenhalt

    Treibende Kraft hinter der neuen Linie der Nato zu China ist US-Präsident Biden. Er sieht das Land als den einzigen Konkurrenten, der eine nachhaltige Herausforderung für ein stabiles und offenes internationales System sein könnte. Nato-Generalsekretär Stoltenberg sagte aber: "Wir treten nicht in einen neuen Kalten Krieg ein und

    Härter waren die Töne von Stoltenberg und vieler Staats- und Regierungschefs gegen Russland. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte: "

    Der britische Premierminister Boris Johnson forderte Moskau auf, sein Verhalten zu ändern. "Ich weiß, dass Präsident Biden in den nächsten Tagen einige recht harte Botschaften an Präsident Putin richten wird", sagte Johnson mit Blick auf das Treffen in Genf. Der Gipfel mit Putin in Genf bildet den Abschluss von Bidens erster Auslandsreise als US-Präsident. Am Wochenende war er bereits beim Treffen der G7-Staaten in Großbritannien mit dabei. Am Dienstag sind in Brüssel Gespräche mit EU-Spitzenvertretern geplant.

    © dpa-infocom, dpa:210613-99-980193/14 (dpa)

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