Tausende Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken haben in mehreren Bundesländern für bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen demonstriert. Aufgerufen zu den Warnstreiks in Brandenburg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein hatte die Gewerkschaft Marburger Bund.
Mit Trillerpfeifen und Plakaten mit Aufschriften wie "Gute Arbeit - gutes Geld" und "Überfordert - unterbezahlt" zogen in Hamburg nach Angaben der Gewerkschaft rund 4000 Ärztinnen und Ärzte von der Asklepios Klinik St. Georg zum Gänsemarkt, wo es eine zentrale Abschlusskundgebung gab.
"Macht uns endlich ein gescheites Angebot!"
Die Bundesvorsitzende des Marburger Bundes, Dr. Susanne Johna, forderte die kommunalen Arbeitgeber auf, endlich ein Angebot vorzulegen, das die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte würdigt. "Wer glaubt, er könne uns noch mehr belasten, dem sagen wir: Nicht mit uns!", sagte Johna. Schon jetzt würden in vielen Kliniken Ärztinnen und Ärzte fehlen: "Tausende Arztstellen sind bundesweit unbesetzt. Wenn Ihr wollt, dass auch in Zukunft ausreichend Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken Tag und Nacht ihre Arbeit machen, dann macht uns endlich ein gescheites Angebot!", forderte Johna.
Arbeitsniederlegungen gab es auch in einzelnen privaten Kliniken, hier war auch Mecklenburg-Vorpommern betroffen. Der Marburger Bund hatte allen Kliniken eine Notdienstvereinbarung angeboten, um die medizinische Notfallversorgung der Patienten zu gewährleisten. Planbare Operationen sollten verschoben werden.
Der Marburger Bund fordert für die 55.000 Ärztinnen und Ärzte in den Kliniken einen Inflationsausgleich für die Zeit seit der jüngsten Entgelterhöhung im Herbst 2021 sowie zusätzlich eine Gehaltsanhebung um 2,5 Prozent. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hatte die Warnstreiks kritisiert - auch, weil sie derzeit parallel Tarifverhandlungen sowohl mit dem Marburger Bund als auch mit Verdi und dem Beamtenbund dbb führen. "Das bringt die Gesundheitsversorgung an ihre Grenzen", sagte Verhandlungsführer Wolfgang Heyl. Für den 30. März hat die Gewerkschaft weitere ganztägige Warnstreiks in anderen Bundesländern angekündigt.
(dpa)