In Afghanistan haben die regierenden Taliban neun Verurteilte auspeitschen lassen. Laut einer Mitteilung des Obersten Gerichtshofs wurden acht Männer und eine Frau unter anderem wegen Diebstahls bestraft.
Die Beschuldigten erhielten in der südlichen Provinz Sabul in Anwesenheit von Richtern zwischen 20 und 39 Peitschenhiebe, wie ein Vertreter der Taliban in der Region auf der Plattform X, ehemals Twitter, mitteilte.
Taliban seit August 2021 an der Macht
Die Taliban argumentieren in der Regel, die Bestrafungen seien notwendig, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Die Islamisten hatten im August 2021 die Macht übernommen, nachdem die USA, Deutschland und andere Nato-Staaten aus dem Land abgezogen waren. Schon während der ersten Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001 waren Auspeitschungen, Amputationen oder Steinigungen in der Öffentlichkeit eine gängige Strafe.
Die UN haben Auspeitschungen in einem Bericht vom Mai kritisiert. "Körperliche Strafen sind ein Verstoß gegen die Konvention gegen Folter und müssen aufhören", erklärte die UN-Landesdirektorin für Menschenrechte, Fiona Frazer. Dem Bericht zufolge wurde der Mehrheit der Bestraften Diebstahl, Alkoholkonsum, Drogenschmuggel, Homosexualität oder das Wegrennen von zu Hause vorgeworfen.
(dpa)