Der Wirtschaftsforscher Marcel Fratzscher warnt nach den umstrittenen Aussagen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron zum Taiwan-Konflikt auch die deutsche Bundesregierung vor weiteren nationalen Alleingängen in der China-Politik. „
Fratzscher: Deutschland und Frankreich schaden sich selbst mit Alleingängen
Denn China verstehe es exzellent, europäische Regierungen gegeneinander auszuspielen. „Das gilt für Frankreich und für Deutschland“, betonte er. „China nimmt
![Marcel Fratzscher ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Marcel Fratzscher ist Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).](https://images.mgpd.de/img/100775843/crop/c1_1-w100/1548111273/916562801/diw-praesident-marcel-fratzscher.jpg)
DIW-Chef: Europa hat starke Rolle gegenüber China und den USA verschlafen
„Europa hat es in den vergangenen vier Jahren verschlafen, geeinter zu werden, selber mit einer Stimme zu sprechen und damit global mehr Gewicht gegenüber China, aber auch gegenüber den USA aufzubringen“, sagte Fratzscher. „Europa ist gespaltener und schwächer denn je“, kritisierte er. „Das zeigt den Fehler, den auch unsere Bundesregierung in ihrer
Wir haben noch immer nicht verstanden, dass unsere beste Chance auf eine erfolgreiche Zukunft – sei es beim Klimaschutz oder der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen – nur ein gestärktes Europa ist und dass wir auch gewillt sein müssen, nationale Souveränität zu teilen.“
Macron hatte in einem Interview auf dem Rückflug nach seinem China-Besuch gemahnt, dass die Europäer nicht „Mitläufer“ im Streit zwischen den USA und China im Taiwan-Konflikt sein dürften.