Der israelische Präsident Benjamin Netanjahu sprach nach der Gewaltorgie der Hamas vom 7. Oktober 2023 davon, dass im Nahen Osten nach diesem Massaker nichts so bleiben werde, wie bisher. Es wird kaum geahnt haben, wie sehr er damit recht behalten sollte. Die Kriege in Gaza, ja auch im Libanon gegen die Hisbollah mögen noch voraussehbar gewesen sein - doch sie entwickelten in ihrer Wucht und Brutalität eine kaum kontrollierbare Eigendynamik.
Nun blickt die Welt auf den Sturz des Assad-Regimes in Syrien, das sich in nur wenigen Tagen wie eine Fata Morgana auflöste - ohne massive Hilfe von außen glich das System einer leeren Hülle. Reell allerdings sind hunderttausende Tote, Verletzte, und viele Millionen Flüchtlinge als Folge eines Gemetzels, das in wechselnder Intensität und unter Beteiligung einer wachsenden Zahl fremder Mächte seit 2011 tobte.
Westliche Geheimdienste, Experten, Politiker und auch Medien wurden von den Ereignissen in Syrien völlig überrascht. Bis vor wenigen Wochen noch galt der Verbrecher Assad einer wachsenden Phalanx von Regierungen als Verhandlungspartner, um die Rücknahme von Flüchtlingen zu erreichen. Man müsse nun mal mit dem Diktator leben, er sitze fest im Sattel, hieß es. Nun sitzt Assad tatsächlich fest - und zwar als abgehalfterter Ex-Präsident in Moskau.
In Teheran und Moskau sitzen die großen Verlierer
Wie geht es jetzt weiter in Syrien? Klar zu benennen sind die großen Verlierer des Umsturzes - sie sitzen in Teheran und Moskau. Insbesondere für die Mullahs ist die Entwicklung eine geopolitische Katastrophe. Sie müssen hilflos mit ansehen, wie die Schwäche der gezielt von Israel enthaupteten und militärisch gedemütigten Hisbollah von den syrischen Rebellengruppen ausgenutzt wurde. Die vom Iran als außenpolitischer Hebel geführte sogenannte Achse des Widerstands gegen Israel und den Westen zerfällt in Zeitraffer. Für das in weiten Kreisen der eigenen Bevölkerung verhasste Regime brechen harte Zeiten an.
Auch Russland steht als wichtigster militärischer Partner Assads blamiert da. Wladimir Putin kann sich damit trösten, dass er Ressourcen aus Syrien nun im Ukraine-Krieg einsetzen kann. Doch der Prestigeverlust für den Kremlchef ist enorm. Schließlich könnte Putin, der sich genüsslich über den kopflosen Abzug westlicher Truppen aus Kabul lustig gemacht hat, nun seinen eigenen „Afghanistan-Moment“ erleben.
Das Konfliktpotenzial in Syrien bleibt enorm
Hochspekulativ sind angesichts der Heterogenität der siegreichen Rebellenmilizen Mutmaßungen darüber, wie sich die Lage in Syrien entwickelt. Das Konfliktpotenzial im Land bleibt enorm. Vergleiche mit der Taliban-Herrschaft in Afghanistan hinken, zu unterschiedlich sind die Bevölkerungen der beiden Länder sozialisiert. Westliche Träume von einem geeinten, demokratisch verfassten Syrien sind jedoch vorerst ähnlich unrealistisch. Zunächst geht es um den Erhalt staatlicher Ordnung.
Viel wert wäre bereits, wenn es gelingen könnte, zu verhindern, dass das Land auseinanderbricht. Dazu kann die Türkei, die gestärkt aus dem Konflikt hervorgeht, entscheidend beitragen. Rebellenchef Mohammed al-Dschulani hat verkündet, ethnische und religiöse Minderheiten zu schützen und auf Rache zu verzichten. Bricht der neue starke Mann in Damaskus seine Versprechen, ist der Weg in eine neue Phase des Bürgerkrieges nicht weit. Dann wird die Hoffnung darauf, dass das Ende des Regimes einmal als Signal für einen neuen, friedlicheren Nahen Osten in die Geschichte eingehen wird, vergeblich sein.
Wer bereits jetzt wenig bis garnichts zur Stabilität in Syrien beiträgt, bzw. diese Option zu verhindern versucht, ist der Staat Israel. Da wird auf dem Golan munter auf syrischem Gebiet agiert, da werden Luftangriffe nach Syrien hinein geflogen. Und bei uns wird darüber kaum berichtet, aus falscher Rücksichtnahme gegenüber dem Staat Israel wieder mal geschwiegen.
Es war und ist Israel, welches den Sturz des blutigrn Syrischen Regimes überhaupt erst möglich gemacht hat, indem Jerusalem die islamitische Hisbollah vernichtet und dem Teheraner Mullah-Regime seine sehr engen Grenzen aufgezeigt hat! Während die deutschen Moralapostel und Friedensapologeten über Assads blutiges Tun lediglich verstohlen , wenn überhaupt leicht gemault, aber über die absolut richtige Reaktion Israels auf die Terroranschläge Zeter und Mordio geschrien und akke antisemitischen UNO-Abstimmungen mitgetragen haben. Israel greift Assads Chemie-Waffen an, damit diese endlich unbrauchbar werden. Und dies ist auch im Interesse aller - übeigens auch der Deutschen, die sich von jedem islamistisch gesinnten Schulbuben wie auch russischen Hinterhofschläger in Angst und Schrecken versetzen lassen !
"In Teheran und Moskau sitzen die großen Verlierer ". Der Umschwung in Syrien ist noch nicht einmal 48 Stunden alt. So schnell wurde in Deutschland die letzten 50 Jahre noch nie reagiert; insbesondere was die Rückführung angeht. Und wenn man nur einen kurzen Blick auf die neuen Machtverhältnisse in Syrien legt - so viel Optimismus ist unmöglich, zu meinen, daß es dort groß besser wird. Solltenwirklich in den z.B. nächsten 6 Monaten, nur mal geschätzt 1-2 Millionen Syrer zurückkehren, jeders Land, Syrien erst recht, wäre mit der Aufnahme überfordert. --- Eingangs zitierte ich den AZ-Artikel wo nach Ansicht des Artikelschreibers die großen Verlierer sitzen. Mal abwarten wo diese bei einem möglichen Waffenstillstand/Friedensabschluß in der Ukraine sitzen. Ich verrate es jetzt schon: in Deutschland, in GB, in Dänemark in der EU, usw..
Jetzt können ja die Flüchtlinge wieder zurück nach Syrien. Österreich hat schon verkündet, dass es keine syrische Asylanträge mehr bearbeiten wird und Israel kann endlich die Golanhöhen wieder an Syrien zurückgeben.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden