Eine Eliteeinheit der Armee hat in Niger den Präsidenten Mohamed Bazoum mit einem Putsch gestürzt. Und auch das Militär hat sich auf die Seite der Putschisten geschlagen. Bis dahin war Niger das letzte Land der Sahelzone, das noch demokratisch regiert wurde. In den Nachbarländern Burkina Faso und Mali wurde bereits 2020 durch Militärs geputscht. Aber was ist eigentlich ein Putsch?
Was ist ein Putsch?
Der Bundeszentrale für politische Bildung zufolge bezeichnet ein Putsch einen Umsturz oder einen Umsturzversuch durch das Militär, Teile des Militärs oder durch Milizen. Das Ziel ist der Sturz einer Regierung, die Machtübernahme und in der Regel eine diktatorische Herrschaft im Staat. Ein Putsch kann auch als Staatsstreich bezeichnet werden.
Der Umsturz wird in der Regel im Voraus geheim geplant. Beim Putsch kommt es häufig zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und oft auch zu Toten. Wenn dieser nicht gelingt, spricht man meist nur von einem Putschversuch. Die Putschisten erwartet dann harte Strafen.
Das Wort an sich kommt aus der Schweiz. Im dortigen Dialekt bedeutet es "Stoß" oder "Zusammenprall".
Putsch: Historische Beispiele für einen Umsturz
Im Lauf der Geschichte gab es bereits viele Putsche beziehungsweise Putschversuche. Wie bereits erwähnt fanden seit 2020 in Mali und Burkina Faso mehrere Putsche statt, bei denen Präsidenten und Premierminister abgesetzt wurden.
In der Vergangenheit gab es zudem noch weitere Putsche. Ein paar Beispiele:
- 2021, Myanmar: Unter Führung von General Min Aung Hlaing setzten die myanmarischen Streitkräfte das Parlament ab
- 2019, Sudan: Beim Militärputsch wurde der Staatspräsident Umar al-Baschir abgesetzt
- 2017, Simbabwe: Der langjährige Präsident Robert Mugabe wurde beim Militärputsch gestürzt
- 2016, Türkei: Teile des türkischen Militärs versuchten einen Putschversuch gegen den Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, scheiterten aber
- 2013, Ägypten: Militärchef Abd al-Fattah as-Sisi führte einen Putsch gegen den ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi an