Auf 845 Seiten wird eine "mehrstufige Verschwörung" deutlich: Der Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol hat rechtzeitig vor Weihnachten seinen Abschlussbericht veröffentlicht. Der Report wurde am Donnerstagabend (Ortszeit) herausgegeben. Die letzte öffentliche Anhörung hatte es am Montag gegeben – Paukenschlag inklusive: Das Gremium empfahl in vier Anklagepunkten eine strafrechtliche Verfolgung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump.
Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol: Abschlussbericht empfiehlt Amtsverbot für Trump
Der Abschlussbericht basiert auf mehr als 1000 Zeugenaussagen und der Auswertung von zahllosen Dokumenten. Der Ausschuss untersuchte den Vorfall knapp 18 Monate. In den 845 Seiten wird unter anderem das Amtsverbot für Trump empfohlen. Er solle demnach von künftigen Präsidentschaftswahlen ausgeschlossen werden. Auch die Gründe für die Empfehlung der strafrechtlichen Verfolgung Trumps sind beschrieben.
In dem Bericht wird von einer "Verschwörung" in mehreren Stufen gesprochen, welche den Hintergrund hatten, die Präsidentschaftswahlen von 2020 umzukehren. Trump habe seine Anhänger auch nicht davon abgehalten, das Kapitol in Washington D.C. anzugreifen. Im Gegenteil: Laut dem Ausschuss sei "ein Mann" die zentrale Ursache für den Sturm auf das Kapitol gewesen. Und zwar der ehemalige US-Präsident Trump. Der Aufstand habe "das Leben amerikanischer Gesetzgeber aufs Spiel gesetzt" und die Demokratie ernsthaft bedroht.
Trump wiederholt die Lüge von der Wahl noch immer
Der 6. Januar 2021 hat sich als Datum vielen US-Bürgerinnen und US-Bürgern eingebrannt. An dem Tag stürmten Trumps Anhänger den US-Kongress. In diesem sollte zu dem Zeitpunkt der Wahlsieg von Joe Biden über Trump beglaubigt werden. Die Menge drang gewaltsam in das Kapitol ein. Offenbar von Trump angestachelt. Fünf Menschen kamen dabei ums Leben.
Im Vorfeld hatte Trump von einer manipulierten Wahl gesprochen. Diese Vorwürfe konnten in der Folge widerlegt werden. Der Ex-Präsident wiederholt die Lüge von der gestohlenen Wahl dennoch bis heute.