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  3. Studie: "Weniger Vertrauen als Parteien": Bittere Wahrheiten für die Kirchen

Studie
14.11.2023

"Weniger Vertrauen als Parteien": Bittere Wahrheiten für die Kirchen

Ökumenisches Martinsfest in Erfurt: Die überwältigende Mehrheit der Befragten meint, dass evangelische und katholische Kirche mehr zusammenarbeiten sollten.
Foto: Martin Schutt, dpa

Eine umfassende Studie hat das Verhältnis der Bevölkerung zu Religion und Kirchenzugehörigkeit erforscht. Die Ergebnisse sind für Kirchenverantwortliche verheerend. Und doch besteht auch Hoffnung.

Als dann diese Sätze fallen, setzt eine Art Raunen ein. "Die katholische Kirche hat weniger Vertrauen als politische Parteien, die ja meistens genannt werden für extrem niedrige Vertrauenswerte. In der Tat ist es so, dass die katholische Kirche und der Islam beide auf den letzten Rängen des Vertrauens sind." Bemerkenswert sei, dass katholische Kirchenmitglieder mehr Vertrauen in die evangelische Kirche haben als in ihre eigene Kirche. Christopher Jacobi vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) referiert am Dienstagvormittag in Ulm im Rahmen der EKD-Synode noch viele weitere Ergebnisse einer umfassenden, repräsentativen Bevölkerungsumfrage. Sie enthält jede Menge bittere Wahrheiten für die beiden großen christlichen Kirchen und ein paar wenige Hoffnungszeichen. 

Es trete eine "postkonfessionelle Situation" ein, haben Forschende festgestellt

Seit 1972 lässt die EKD etwa alle zehn Jahre Daten zur Kirchenmitgliedschaft erheben, nun wurden erstmals auch katholische Kirchenmitglieder und die Gesamtbevölkerung befragt. Mehr als 5000 Personen ab 14, mehr als 500 Fragen, Durchführungszeitraum vom vergangenen Oktober bis Dezember. Damit bietet die aktuell sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung einen tiefen Einblick in das Verhältnis der deutschsprachigen Bevölkerung zu Kirche und Religion. Und das befindet sich in einem epochalen Wandel. Noch zum Ende dieses Jahrzehnts werden demnach Konfessionslose eine absolute Mehrheit in unserer Gesellschaft darstellen, Christen eine – rein zahlenmäßig große – Minderheit sein. Das Zahlenverhältnis liegt momentan bei 23 Prozent evangelisch, 25 Prozent katholisch und 43 Prozent konfessionslos.

Noch bis zu diesem Mittwoch findet in Ulm die "4. Tagung der 13. Synode der EKD" statt. Die Synode ist eines der drei Leitungsorgane der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Foto: Stefan Puchner, dpa

Daran werde sich, so die Forschenden, nichts positiv für die Kirchen ändern: Denn einmal konfessionslos bedeute immer konfessionslos. Denn es gehe nicht bloß die Kirchenbindung zurück, sondern auch die Religiosität. Denn es verschwänden konfessionelle Profile und es trete eine "postkonfessionelle Situation" ein. Heißt: Evangelische und katholische Kirchenmitglieder unterscheiden sich nicht oder kaum noch, und zwar in vielen Bereichen – von ihrer täglichen Gebetspraxis bis hin zu ihren allgemeinen Werteorientierungen. Fast logisch schließt sich die überwältigende Mehrheitsmeinung unter den Befragten an, dass evangelische und katholische Kirche mehr zusammenarbeiten sollten. 

Interessant, da dem vielfach beschriebenen Trend zu spirituellen oder esoterischen Angeboten widersprechend: Diese Angebote ersetzen eine kirchlich-gebundene Religiosität nicht.

Der Reformdruck in beiden großen christlichen Kirchen ist enorm hoch

Für Kirchenverantwortliche sind das besorgniserregende Zahlen. Über die evangelische Kirche heißt es in der Studie: "Die Kirche scheint jetzt an einem Kipppunkt angelangt zu sein, der schon in den nächsten Jahren in erhebliche Instabilitäten und disruptive Abbrüche hineinführen kann." Für die katholische Kirche gilt das ebenfalls. Nur sechs Prozent der befragten evangelischen Kirchenmitglieder bezeichnen sich als gläubig und der Kirche eng verbunden, bei den katholischen Kirchenmitgliedern sind es vier Prozent. Lediglich 35 Prozent der Evangelischen und lediglich 27 Prozent der Katholischen schließen heute einen Kirchenaustritt für sich selbst aus. Zu den meistgenannten Gründen für einen Austritt zählen die kirchlichen Skandale, vor allem die Missbrauchsskandale und ihre Vertuschung. Die Auffassung, auch ohne Kirche christlich sein zu können. Oder der Ärger über kirchliche Stellungnahmen. Die Kirchensteuer spielt demnach nicht die entscheidende Rolle für einen Austritt. Was Menschen von diesem Schritt abhalten könnte? 70 Prozent der befragten evangelischen und 82 Prozent der befragten katholischen Personen sagen: Die Kirche müsse "deutlicher bekennen, wie viel Schuld sie auf sich geladen hat".

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Zugleich ist der Reformdruck immens hoch. 80 Prozent der befragten evangelischen und 96 Prozent der katholischen Christen (darunter 92 Prozent der befragten "religiösen Katholischen") stimmen der These zu, dass sich ihre jeweils eigene Kirche grundlegend verändern müsse, wenn sie eine Zukunft haben wolle. Auf katholischer Seite wird das als breite Unterstützung des Reformprozesses "Synodaler Weg" und dessen Fortführung interpretiert. Aus Sicht von gut der Hälfte der katholischen Befragten gehen die Veränderungen, die es in den letzten Jahren in ihrer Kirche gab, allerdings (noch) nicht in die richtige Richtung.

Als Hoffnungszeichen weist die sechste Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung vor allem drei Ergebnisse für beide große christlichen Kirchen aus: "Pfarrpersonen" und Seelsorger der eigenen Gemeinde genießen eine hohe Bekanntheit, das soziale Engagement der Kirchen – verkörpert vor allem in den Wohlfahrtsorganisationen Diakonie (evangelisch) und Caritas (katholisch) – kommt selbst unter Konfessionslosen auf beachtliche Vertrauenswerte. Sowie: Die Kirchen haben eine Schlüsselrolle für ehrenamtliches Engagement inne. 49 Prozent der katholischen und 46 Prozent der evangelischen Befragten engagieren sich ehrenamtlich, aber lediglich 32 Prozent der konfessionslosen Befragten. Somit stärken die Kirchen, so die Forschenden, den gesellschaftlichen Zusammenhalt insgesamt.

Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), sagte mit Blick auf die aktuelle Studie in Ulm, dass es nichts schönzureden gebe.
Foto: Stefan Puchner, dpa

Welche Schlüsse aus all dem zu ziehen sind? Glaube müsse sichtbar werden, sagte Synoden-Präses Anna-Nicole Heinrich, man müsse "raus aus der Bubble". Und: Es brauche nun Mut zu Veränderung. Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus meinte, die Studie sei ein "kritischer Spiegel". Die Menschen würden erwarten, dass man sie in bestimmten Situationen berate, dass man für Geflüchtete und für Klimaschutz eintrete. Vor allem sei es wichtig, besonderes Augenmerk auf die jüngste Generation zu legen. Hier wirke Kirche prägend, etwa bei der Konfirmation. Auf Nachfrage eines Journalisten sagte Kurschus, dass es nichts schönzureden gebe. Die Hoffnung aufrechtzuerhalten, das sei der Motor aller notwendigen Reformprozesse.

Der katholische Bischof von Mainz, Peter Kohlgraf, sprach am Nachmittag vor Journalistinnen und Journalisten von einem "ungeschminkten Bild" der aktuellen Lage von Religion und Kirche. "Wir würden uns in die Tasche lügen, wenn wir davon ausgehen, dass wir uns einfach nur besser auf die Menschen einstellen müssen und dann wieder alles in Ordnung sein wird." Es gehe um mehr als um die Vertrauenskrise in eine Institution, so Kohlgraf. "Folglich reicht es auch nicht aus, an ein paar institutionellen Stellschrauben zu drehen, in der Hoffnung oder Erwartung, dass dann alles wieder besser würde." Auf die Frage unserer Redaktion, wie die katholische Kirche in Deutschland im Jahr 2040 aussehen werde, antwortete er: "Die Kirche wird kleiner sein. Ich hoffe aber, dass wir einen Weg finden in den Bistümern und auch in der Kirche in Deutschland, uns den auch in der Studie angesprochenen Themen seriös zu stellen. Und dass wir dann eine Form von Kirche entwickeln, die sich nicht schmollend in die Ecke zurückzieht, sondern die sagt: Wir können auch als kleinere Kirche eine Strahlkraft entfalten, ohne zu einer Sekte zu verkommen, die im Grunde nur noch unterscheidet zwischen der bösen Welt draußen und den guten Christinnen und Christen innen."

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Die Diskussion ist geschlossen.

14.11.2023

Es zeigt sich:

Dem Zeitgeist hinterherzurennen (Trauung gleichgeschlechtlichter Paare, Hochjubeln der Homosexualität zum Neuen Standard, bestimmte linke politische Positionen übernehmen usw) hat der katholischen Kirche also auch nicht geholfen !

Die Einführung all dieser sehr zweifelhaften Neuerungen haben keinen neuen Zulauf bewerkstelligt - auch und erst recht nicht von den Homosexuellen und Linken

Dabei wurde doch immer behauptet, die Nichtbeachtung dieser Randgruppen wäre der Grund für die Ablehnung der katholischen Kirche.

Die heutigen Menschen glauben, mit Gott nichts zu tun zu haben. Sie glauben eben nicht an Gott, sie schätzen sich selbst als kraftvoll genug ein. Sie überschätzen sich !

Ein Gutteil trägt auch die unrefelektierte Wissenschaft, sich ebenfalls selbst überschätzende vorlaute Wissenchaftler bei.

Da hat Gott eben keine Chance mehr bei so vielen "wohlinformierten, nur sich selbst bewußten, alles wissenden" Menschen.

14.11.2023

Frau Maria T.,
wenn ich Gott begegnen will, gehe ich bestimmt nicht
in eine Kirche, in der laut Statista 4,3 % der Kleriker
des Missbrauchs an Kindern und Jugendlichen
beschuldigt werden.

15.11.2023

"Die heutigen Menschen glauben, mit Gott nichts zu tun zu haben.".

Ich denke, hier liegen Sie falsch. Sie fragen sich vielmehr, was denn die Kirchen/Religionsgemeinschaften (und ich spreche hier nicht nur von den christlichen) noch mit Gott zu tun haben.

Mein "Erweckungserlebnis" (im negativen Sinne, ich bin Ex-Katholik) war, neben dem Umgang mit Verfehlungen von Geistlichen, die schon damals ein Thema waren, die Rehabilitation von Galileo Galilei durch Papst Johannes Paul II. im Jahr 1992. Nach knapp 400 Jahren!
https://www.focus.de/wissen/mensch/naturwissenschaften/vor-20-jahren-rehabilitierte-rom-galileo-galilei-spaete-anerkennung_id_2293732.html

Dieser bornierte, institutionalisierte Anspruch, allein im Besitz der Wahrheit zu sein; die Unfähigkeit, sich selbst zu Reflektieren und Fehler (Inquisition, Hexenverfolgung,...) einzugestehen; der unerschütterliche Glaube ihrer Repräsentanten, von Gott persönlich auserwählt und deshalb, mit privilegierten Einsichtsfähigkeiten ausgestattet, den Mitmenschen überlegen zu sein und ihnen "Gottes Willen" erklären zu können und weisungsbefugt zu sein, das ist es, was mich an Religionen abstößt.

Ich brauche keine feudal gegliederte, menschengemachte (!) Institution, der ich mich geistig unterwerfen muß, die mir vorgibt, was gut und was böse ist, die unbedingten Gehorsam verlangt und gegenüber der ich tributpflichtig bin, um mit Gott im Reinen zu sein und ein rechtschaffenes Leben zu führen.