Jugendliche, die Angst vor schlecht bezahlter Arbeit und einer unsicheren beruflichen Zukunft haben, waren jahrelang als „Generation Praktikum“ bekannt. Doch diese gehört nun offensichtlich der Vergangenheit an. Vielmehr hat die Generation, die auf die „Generation Praktikum“ folgte, allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Das besagt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge. Sie hat ergeben, dass Bildung für die Kinder der sogenannten „Babyboomer“ – Kinder, die um 1990 geboren wurden – sehr wichtig ist. Und dass sie sich kaum vor Arbeitslosigkeit fürchten.
Bessere Aussichten auf dem Arbeitsmarkt
Zahlenmäßig steht es jedoch nicht gut um diese Generation: Denn um 1990 wurden etwa nur halb so viele Kinder in Deutschland geboren wie um 1960. Doch gerade von dieser Entwicklung profitiere die „knappe Generation“, sagt die Studie – trotz deutlich höherer Sozialabgaben: Sie habe langfristig bessere Jobchancen als die Generation ihrer Eltern.
Angesichts der immer knapper werdenden Zahl der Fachkräfte seien die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt gut. Ein früherer Berufsstart, bedingt durch verkürzte Schul- und Studienzeiten sowie durch den Wegfall der Wehrpflicht, und ein späterer Renteneintritt bieten dieser Generation die Chance, schneller und länger gutes Geld zu verdienen und zu sparen, heißt es. Zudem würden Einkommen höher ausfallen und steiler ansteigen. Die Lebensarbeitszeit werde bei Akademikern zum Beispiel voraussichtlich von 37 Jahren auf 43 steigen. Hinzu komme, dass die geburtenschwache Generation auch länger Rente beziehen werde. Die Rente mit 67 sei daher ein „wichtiger Schritt, um das System zu entlasten“, folgert Bernd Katzenstein, Sprecher des Deutschen Instituts für Altersvorsorge.
Wird es eine neue "Generation Praktikum" geben?
Gute Bildung, lebenslanges Lernen, hartes Arbeiten und Wettbewerb seien für diese Generation selbstverständlich. Dabei, so fand das Institut heraus, sind die Jugendlichen selbstbewusst, leistungsbereit und wollen sich verwirklichen. Ihnen sei bewusst, dass sie sich um ihre Altersvorsorge kümmern müssen. Krise und Arbeitslosigkeit seien dieser Generation hingegen eher fremd. Eine neue „Generation Praktikum“ werde es nicht geben.