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Streit um Heizgesetz: Bayerns Grüne froh über Habecks Einlenken bei Holz-Heizungen

Streit um Heizgesetz

Bayerns Grüne froh über Habecks Einlenken bei Holz-Heizungen

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    Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann begrüßt Habecks Einlenken im Streit um Pellet-Heizungen.
    Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann begrüßt Habecks Einlenken im Streit um Pellet-Heizungen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Die bayerischen Grünen habe die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck für Nachbesserungen im umstrittenen Gebäudeenergiegesetz zugunsten von Holzheizungen wie Pellets als wichtiges Signal für Hausbesitzer und Forstwirtschaft begrüßt. "Das ist eine klare positive Botschaft für die Menschen im waldreichen Bayern", sagte der Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann unserer Redaktion. "Wir haben uns als Grüne Fraktion

    Pellets und Hackschnitzel gelten wohl auch in Zukunft als Erneuerbare Energie

    Er freue sich, dass Klimaminister Habeck nun öffentlich angekündigt habe, was er bereits intern signalisiert habe. "Dass bei den Regelungen zum Heizen mit Holz noch einmal nachgebessert wird", sagte Hartmann. Dies sei auch ein Erfolg für die bayerischen Grünen, die sich dafür einsetzen, dass Heizungssysteme mit Pellets und Hackschnitzel auch in Zukunft als Erneuerbare Energien für Neubauten und Bestandsgebäude anerkannt würden. Dies wäre laut dem bisherigen Gesetzentwurf der Bundesregierung nicht mehr der Fall gewesen.

    Holzbrennstoffe vor allem in Süddeutschland beliebt

    Habeck hatte zuvor angekündigt, dass auch Pellets als technologieoffene Alternative in das Gebäudeenergiegesetz aufgenommen werden soll. Die mit nachwachsenden Rohstoffen betriebene Heizung erfreut sich gerade in Süddeutschland großer Beliebtheit: 55,5 Prozent der geförderten Anlagen stehen in Bayern und Baden-Württemberg. Allein in Bayern wird laut dem Statistischen Landesamt inzwischen mehr als jedes achte Einfamilien- oder Reihenhaus mit Pellets oder Hackschnitzeln beheizt. Lange Zeit galt der Brennstoff als umweltfreundliche Alternative zur klimaschädlichen Ölheizung, die in Bayern gerade auf dem Land noch immer die am weitesten verbreitete Heizung in Einfamilienhäusern ist.

    Holzheizungen waren im Gesetzentwurf des grünen Vizekanzlers zwar nicht verboten, aber sie sollten künftig nicht mehr als erneuerbar gelten. Weshalb sie in Neubauten wohl kaum noch zum Einsatz gekommen wären, weil damit die 65-Prozent-Vorgabe für Erneuerbare Energie nicht zu erfüllen gewesen sei. Auch für bisherige Holzheizungsbenutzer sieht der Ursprungsentwurf schärfere Auflagen vor, wenn sie ihre Anlagen nachrüsten oder wegen Defekts austauschen müssten. Dabei hätte wohl zusätzlich zu Holz- und Pelletheizungen eine Solarthermie- oder Photovoltaik-Anlage installiert werden zu müssen. Das EU-Recht wertet jedoch auch Holzbrennstoffe meist als Erneuerbare Energie.

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