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Start-ups florieren: Start-up-Szene in Bayern vital - von Corona-Pandemie erholt

Start-ups florieren

Start-up-Szene in Bayern vital - von Corona-Pandemie erholt

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    Der 2011 gegründete Fernbusanbieter Flixbus ist eines der bekanntesten bayerischen Start-ups.
    Der 2011 gegründete Fernbusanbieter Flixbus ist eines der bekanntesten bayerischen Start-ups. Foto: Sven Hoppe/dpa

    Eine schwache Konjunktur und verbreitet schlechte Stimmung in der Wirtschaft haben dem Gründergeist in Bayern nicht geschadet: Die von der Staatsregierung unterstützte Förderagentur Baystartup meldet im zehnten Jahr ihres Bestehens rege Nachfrage: «2023 war für uns ein Rekordjahr mit 88 Millionen Euro Finanzierungsvolumen», sagt Geschäftsführer Carsten Rudolph. Angesichts der Stimmungslage überraschend sei dies das stärkste Jahr seit Gründung von Baystartup gewesen. «Ob wir die Zahl dieses Jahr toppen, wissen wir noch nicht, aber es geht in die gleiche Richtung.»

    Die Folgen der Corona-Pandemie für die Start-up-Szene scheinen mittlerweile überwunden: «Wir hatten zwei eher verhaltene Jahre, was die Einreichungen bei den Businessplan-Wettbewerben angeht», sagt Rudolph. «Dieses Jahr haben wir jedoch rund 40 Prozent Wachstum und sind damit wieder auf einem Niveau, wie wir es 2019 hatten.»

    Wichtige Anlaufstelle für Start-ups

    Baystartup bringt Gründer mit Investoren und Industrieunternehmen zusammen und ist eine der wichtigsten Anlaufstellen für Start-ups in Bayern. Das Unternehmen entstand 2014 aus dem Zusammenschluss zweier regionaler Vorgängerorganisationen. Ein wichtiges Vehikel sind Businessplan-Wettbewerbe: Expertenjurys bewerten die Geschäftsideen und -konzepte und beraten die Gründer.

    Allerdings sind die Investoren nach Rudolphs Worten vorsichtiger geworden - und achten mehr darauf, ob sich eine Geschäftsidee auch rechnet: «Hier haben sich die Anforderungen an die Start-ups verändert: Vor drei, vier Jahren war wichtig, welche Zukunftsvision ein Start-up hatte. Jetzt ist zusätzlich ein klares Konzept mit einem hinterlegten Finanzplan wichtig: Wie übersteht das Start-up die nächsten fünf Jahre?»

    Erfolgreich seien die Start-ups, die ihre Lösungen «dicht an den Herausforderungen ihrer Kunden ausrichten und die wirklich sagen können: "Da ist mein Kunde, der kauft das auch, weil er einen echten Bedarf hat."»

    Bayern ist neben Berlin bedeutendster Standort für Start-ups in Deutschland

    Bayern ist neben Berlin bedeutendster Standort für Startups in Deutschland. Viele der hiesigen Gründer sind nach Rudolphs Worten in industrienahen High-Tech-Sektoren unterwegs: «Lifescience ist stark. Wir sehen viel Medizintechnik, sehr viel industrielle Technologien, beispielsweise Robotik-Systeme oder Lösungen, die zur Automatisierungstechnik beitragen.»

    Als ein Beispiel nannte der Baystartup-Chef eine Robotertechnologie zum Greifen weicher Gegenstände - üblicherweise sind Industrieroboter für das Ergreifen metallener oder aus hartem Kunststoff bestehender Werkstücke in der Produktion entworfen. «Auch der Bereich Computer-Vision spielt eine große Rolle und andere Arten von Sensorik», sagte Rudolph.

    Über die Hälfte der Gründer kommt nicht aus München

    Innerhalb Bayerns sind Münchner Jungunternehmen zwar stark vertreten, aber Baystartup achtet demnach sehr darauf, Gründungen in allen Landesteilen zu unterstützen. Über die Hälfte der Gründer, die man betreue, komme nicht aus München. «Heißt, andersherum gesprochen: Wir sagen in den Regionen, in denen Start-ups entstehen, eben nicht: „Kommt nach München, sonst habt ihr keine Chance"», sagte Rudolph. «Sondern ganz im Gegenteil: "Wir suchen gemeinsam die Investoren, die Euch vor Ort finanzieren, schaffen überregional das Netzwerk und helfen mit einem gezielten Coaching."»

    Das Besondere in Bayern sei, dass die meisten regionalen Akteure Hand in Hand arbeiteten, bei allen Reibungspunkten, die es immer gebe. «Aus anderen Bundesländern nehmen wir das oft anders wahr - vielfach fehlt die Rückendeckung für eine abgestimmte Start-up-Förderung.»

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