Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Staatsbesuch: Ein Amerikaner in Paris

Staatsbesuch

Ein Amerikaner in Paris

    • |
    Können sie miteinander? US-Präsident Donald Trump mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris.
    Können sie miteinander? US-Präsident Donald Trump mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Paris. Foto: Peter Dejong, dpa

    Der Handschlag war erneut zäh und lange, sah aber nicht mehr nach einem virilen Ringen aus wie bei ihrer ersten Zusammenkunft beim Nato-Gipfel Ende Mai. Herzlich und jovial gaben sich der französische Präsident Emmanuel Macron und sein US-Kollege Donald Trump gestern bei dessen Ankunft in Paris. Am heutigen französischen Nationalfeiertag wird Trump als Ehrengast auf der Tribüne die Militärparade auf den Champs-Élysées verfolgen, an der sich auch amerikanische Soldaten beteiligen.

    Offizieller Anlass für seinen Besuch ist das Gedenken an den Kampfeintritt der Vereinigten Staaten in den Ersten Weltkrieg vor 100 Jahren. Ihre beiden Länder seien einander für immer in Freundschaft verbunden, las Trump bei der Pressekonferenz am Abend von seinem Redeskript ab. Zuvor besuchten die Ehepaare Trump und Macron gemeinsam den Invalidendom. Während sich die Präsidenten im Anschluss zu Gesprächen zurückzogen, besichtigten ihre Frauen die Kathedrale Notre-Dame und unternahmen eine Fahrt über die Seine.

    Bei ihrem Auftritt vor der Presse betonten Macron und Trump vor allem ihre Gemeinsamkeiten: Man habe über freien und fairen Handel gesprochen, so Macron, den Kampf gegen den Terrorismus und die dschihadistische Propaganda sowie die Lage in mehreren Krisengebieten, vor allem in Libyen und Syrien: Um dort dauerhafte politische Stabilität zu erreichen, setze man auf diplomatische Initiativen und die Bildung einer Kontaktgruppe.

    Doch auch Trumps Entscheidung, vom Weltklimaabkommen abzugehen, sprach der französische Staatschef an: „Ich respektiere die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten, der sich an seine gegebenen Wahlkampfversprechen hält.“ Das hindere sie nicht daran, nach der bestmöglichen Lösung zu suchen. „Wir werden sehen, was passiert“, ergänzte Trump lapidar. „Wenn es eine Änderung gibt, ist es gut. Wenn es keine Änderung gibt, ist es auch akzeptabel.“

    Empfindlich war es in Frankreich aufgenommen worden, dass Trump vor ein paar Monaten verkündet hatte: „Paris ist nicht mehr Paris.“ Ein Freund habe ihm das gesagt, der aufgrund der Terrorbedrohung nicht mehr an die Seine fahre. Mit dieser Aussage konfrontiert, erklärte Trump gestern, die Franzosen hätten mit Macron einen super Präsidenten, der das Land gut regiert, sich nichts gefallen lässt. Er freue sich sehr, in diesem schönen, friedlichen Paris zu sein.

    Vielleicht lag das auch daran, dass er sich dadurch in einem Sicherheitsabstand zum Skandal um die Verbindungen zu Russland, das Treffen seines Sohnes mit einer russischen Anwältin während des Wahlkampfes und den Antrag eines Amtsenthebungsverfahrens befand. Eine kritische Frage hierzu ließ Trump allerdings nicht unbeantwortet: Sein Sohn sei ein bewundernswerter junger Mann und Untersuchungen über die Opposition im

    Trump senior konzentrierte sich gut gelaunt auf den letzten Programmpunkt gestern: ein Essen der Präsidentenpaare im Nobel-Restaurant auf dem Eiffelturm – unter Freunden, wie beide versicherten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden