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Joe Biden kommt vorerst nicht nach Deutschland

Staatsbesuch

Biden verschiebt Deutschlandreise wegen Hurrikan „Milton“

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    Auch ein Treffen mit Scholz stand in Deutschland eigentlich auf dem Programm.
    Auch ein Treffen mit Scholz stand in Deutschland eigentlich auf dem Programm. Foto: Michael Kappeler, dpa

    US-Präsident Joe Biden verschiebt wegen des auf den Bundesstaat Florida zusteuernden Hurrikans „Milton“ seine ab Donnerstag geplante Reise nach Deutschland. Das teilte das Weiße Haus mit. Auch die auf den Deutschlandbesuch folgende Reise nach Angola werde verschoben. Die US-Regierung nannte keine Details dazu, wann Biden, dessen Amtszeit im Januar endet, die Reisen nachholen wolle.

    Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit bedauerte die Verschiebung des Besuchs. Die Bundesregierung habe aber „natürlich Verständnis aufgrund der Situation in Florida“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Das Weiße Haus hat uns vorab informiert.“

    Biden hatte umfangreiches Programm in Deutschland geplant

    Biden wollte eigentlich am späten Donnerstagabend in Deutschland landen. Es wäre der erste bilaterale Besuch Bidens in Deutschland in seiner knapp vierjährigen Amtszeit gewesen. Biden hatte 2022 am G7-Gipfel in Elmau teilgenommen und bei anderer Gelegenheit auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz Tankstopps mit seinem Regierungsflieger eingelegt.

    In Berlin waren nun unter anderem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Kanzler Olaf Scholz (SPD) geplant. Am Samstag wollte Biden dann weiter nach Ramstein reisen. Dort sollte ein Ukraine-Gipfel stattfinden, zu dem Biden eingeladen hatte. An dem Treffen sollten etwa 50 Nato-Mitgliedstaaten und weitere Verbündete der Ukraine teilnehmen, teilweise auf Ebene der Staats- und Regierungschefs. Offen ist nun, ob dieser Gipfel abgesagt oder ohne Biden stattfinden wird. Möglich wäre auch, dass Biden für das Treffen in Ramstein doch noch anreist.

    Im Anschluss an den Deutschlandbesuch stand für den US-Präsidenten eigentlich die Weiterreise nach Angola im südwestlichen Afrika auf dem Programm.

    Joe Biden kommt vorerst nicht nach Deutschland: Absage deutete sich bereits an

    Bereits am Montag war bei der täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus die Frage aufgekommen, ob Biden wegen des Hurrikans eine Verschiebung seiner Pläne erwäge. Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre hatte darauf ausweichend geantwortet. Biden war zuletzt wegen seines Umgangs mit Hurrikan „Helene“ unter Druck geraten. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hatte dem Demokraten und dessen Vize Kamala Harris vorgeworfen, nicht genug für die Sturmopfer zu tun. Harris tritt bei der Präsidentenwahl am 5. November gegen Trump an.

    Die Absage der Deutschlandreise ist nicht Bidens erste Planänderung aufgrund drängender Probleme in den USA. Vor rund anderthalb Jahren sagte er wegen des Schuldenstreits im US-Kongress eine geplante Reise nach Papua-Neuguinea und Australien ab.

    Florida gerade erst von Hurrikan „Helene“ getroffen

    „Milton“ ist bereits der zweite gefährliche Hurrikan innerhalb kürzester Zeit, der die USA trifft. Nur anderthalb Wochen nach dem Eintreffen des tödlichen Hurrikans „Helene“ an der Westküste Floridas hatte „Milton“ am Montag im Golf von Mexiko an Stärke gewonnen und wurde zeitweise zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie hochgestuft. „Milton“ soll Meteorologen zufolge zwar wieder an Stärke verlieren – aber am Mittwoch immer noch mit Windgeschwindigkeiten um die 200 Kilometer pro Stunde die Westküste Floridas treffen.

    Florida kämpft dabei immer noch mit den Schäden, die „Helene“ hinterlassen hat. Der Sturm traf als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land. Er schwächte sich dann ab, sorgte auf seinem Weg Richtung Norden aber für schwere Überschwemmungen und Zerstörung. Weit mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen ums Leben. (dpa)

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    3 Kommentare
    Jochen Hoeflein

    America First. In Zeiten des UA Wahlkampfes hat eben die Präsenz des Präsidenten im eigenen Land wie aktuell im Fall des Hurricans Helene Vorrang - verständlich. Die US Bürger und Wähler ticken eben national und nicht nach der Prioritätenliste anderer Staaten. Die müssen dann eben warten. Das nimmt auch dem vom ukrainischen UA Präsidenten in seiner Bedeutung hochgepuschte Meeting in Ramstein die Brisanz. Es reicht wenn dort die nächsten Unterstützungsschritte für die Ukraine auf Fachebene angeschoben werden, aber nicht über die Siegesformel aus Kiew final entschieden wird.

    Rainer Kraus

    Wieder eine tolle Ausrede nicht zu erscheinen und Deutschland zahlt Zeche & Verantwortung.

    Peter Zimmermann

    Kann ich kurz vor der Wahl gut verstehen bei dem was auf die USA gerade zukommt, denn Trump würde das gnadenlos ausnutzen nach dem Motto seht her statt sich um das eigene Land zu kümmern ist er für die Ukraine unterwegs.

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