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Soziales: Warum viele immer noch auf die Mütterrente warten

Soziales

Warum viele immer noch auf die Mütterrente warten

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    Keine Mütterrente: 9,5 Millionen Frauen haben einen Anspruch auf mehr Geld. Doch auch nach mehreren Monaten sind nicht alle Anträge bearbeitet.
    Keine Mütterrente: 9,5 Millionen Frauen haben einen Anspruch auf mehr Geld. Doch auch nach mehreren Monaten sind nicht alle Anträge bearbeitet. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Den Bescheid über die Mütterrente erhielt die 65-jährige Augsburgerin in der vergangenen Woche. Sie hat zwei Kinder, die vor 1992 geboren sind. Für sie erhält sie jetzt monatlich jeweils 28,61 Euro mehr Rente.

    Die Mütterrente gibt es seit dem 1. Juli. Nur wenige Tage vorher ist sie von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden. Die Umsetzung dauert nun schon mehrere Monate. Schließlich geht es um 9,5 Millionen Frauen bei allen Rentenversicherungsträgern, die zur Jahresmitte bereits eine Rente bezogen und nun einen zusätzlichen Anspruch auf die neue Mütterrente haben.

    Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) Bund in Berlin haben sie im Schnitt 2,2 Kinder. Alle Mütter, die nach dem 1. Juli 2014 in Rente gegangen sind, hätten die Mütterrente bereits mit der ersten Rentenzahlung bekommen.

    Für die Träger der Rentenversicherung, darunter die Deutsche Rentenversicherung Schwaben in Augsburg, bedeutet die neue Sozialleistung vorübergehend viel zusätzliche Arbeit. Weil in der Regel die Zahl der Kinder in den jeweiligen Rentenunterlagen der Anspruchsberechtigten verzeichnet ist, konnten bei der DRV Bund mehr als 90 Prozent der Fälle maschinell bearbeitet werden.

    Mütterrente: Mehr Geld gibt es danach

    Das begann dort im August. Seitdem, so Sprecherin Manuela Budewell, werden wöchentlich mehrere hunderttausend Bescheide automatisch an die Berechtigten verschickt. Die erhöhte Rentenzahlung – inklusive der Nachzahlung – folge unmittelbar danach. Es gibt aber auch Fälle, die muss ein Sachbearbeiter in die Hand nehmen und einzeln abklären.

    Wie Budewell darlegt, betrifft das beispielsweise Rentnerinnen, bei denen sich die Mütterrente auf die Höhe der gleichzeitig bezogenen Hinterbliebenenrente auswirkt. Da muss erst gerechnet werden. Bei einer eigenen Rente von netto 755 Euro oder mehr werden 40 Prozent des darüber hinausgehenden Betrages von der Hinterbliebenenrente abgezogen. Solche und ähnliche Fälle führten bei einigen Rentenversicherern zu Überstunden, vereinzelt auch zu Samstagsarbeit. Aber bis Ende des Jahres soll der Aktenstapel weitgehend abgearbeitet sein, sodass dann alle Mütter ihr zusätzliches Geld bekommen.

    Die Große Koalition hatte im Juni ihr Rentenpaket auf den Weg gebracht. Neben der Mütterrente führte sie auch die abschlagsfreie Rente mit 63 für besonders langjährig Beschäftigte (mindestens 45 Beitragsjahre) ein. Sie wurde inzwischen 137000 Mal beantragt.

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