Ein junger Mann sitzt angeschnallt in einem Hubschrauber, im Hintergrund ist offenbar die Fassade des Verteidigungsministeriums in Berlin zu sehen. Das alles ist auf einem Foto festgehalten, das der Sohn von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) auf Instagram gepostet hat. Darunter steht: "Happy Easter". Laut eines Berichts des Business Insider soll der 21-Jährige zum Osterurlaub im April nach Sylt in einem Hubschrauber des Verteidigungsministeriums geflogen sein.
Sohn von Christine Lambrecht offenbar "legal" mit nach Sylt geflogen
Nach Bekanntwerden der Hubschrauberreise war Kritik an Lambrecht aufgekommen. Ihr Ministerium hat am Montagnachmittag auf die Vorwürfe reagiert und sie zurückgewiesen. Die Ministerin habe den Mitflug in einem Regierungshubschrauber beantragt und "die Kosten gemäß der Richtlinie zu 100 Prozent übernommen", sagte ein Sprecher am Montag in Berlin. Der Flug sei am 13. April in Berlin gestartet und habe nach Ladelund in Schleswig-Holstein geführt. Dort hatte Lambrecht einen Truppenbesuch abgehalten. Laut Business Insider sei sie von dort aus mit Personenschützern weiter zum Urlaub nach Sylt gefahren.
Strack-Zimmermann kommentiert Mitflug von Lambrechts Sohn
Als Verteidigungsministerin ist Lambrecht anforderungsberechtigt für Luftfahrzeuge der Flugbereitschaft, wenn die Reise in Ausübung einer amtlichen Tätigkeit durchgeführt werde. Sie dürfe selbst entscheiden, wer sie auf solchen Reisen begleitet, so das Ministerium. Aber: Die müssen je nach Bundesinteresse unterschiedliche Kosten selbst tragen. Im Fall des Mitfluges von Lambrechts Sohn sei alles mit rechten Dingen zugegangen, so das Ministerium. "Mitflug und Kostenerstattung fanden demnach in voller Übereinstimmung mit den Richtlinien für den Einsatz von Luftfahrzeugen der Flugbereitschaft BMVg statt." Eine Flugstunde kostet laut Business Insider rund 5300 Euro.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, äußerte sich gegenüber dem Sender Welt zurückhaltend zu der Causa: Sie könne das noch nicht kommentieren, es sei aber ein ungewöhnlicher Vorgang. "Ich kann nicht beurteilen, was das für ein Flug war, ob die Ministerin sowieso unterwegs war. Das Ganze ist nicht wirklich korrekt, das wissen wir alle", so Strack-Zimmermann in dem Interview. Sie gehe davon aus, dass Ministerin Lambrecht den Fall erklären könne.