Startseite
Icon Pfeil nach unten
Politik
Icon Pfeil nach unten

Markus Söder: Für Merz bleibt der CSU-Chef ein Restrisiko

Kommentar

Für Merz bleibt Söder ein Restrisiko

Michael Stifter
    • |
    • |
    CDU-Chef Friedrich Merz (links) ist im Wahlkampf auf die Rückendeckung des CSU-Vorsitzenden Markus Söder angewiesen.
    CDU-Chef Friedrich Merz (links) ist im Wahlkampf auf die Rückendeckung des CSU-Vorsitzenden Markus Söder angewiesen. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    CSU-Chef Markus Söder muss keine Rücksicht nehmen. Er kann ständig auf die Pauke hauen, provozieren, Maximalforderungen stellen und alle möglichen Koalitionspartner brüskieren, ohne unmittelbar die Konsequenzen dafür tragen zu müssen.

    Schließlich ist es nicht er, der nach der Bundestagswahl die Scherben zusammenkehren und um Mehrheiten werben muss. Alle Augen richten sich stattdessen auf Friedrich Merz, der will schließlich Bundeskanzler werden.

    Beim CSU-Parteitag in Augsburg wird Merz gefeiert werden

    Mit Söder kommt der CDU-Chef im Prinzip gut aus. Beim CSU-Parteitag in Augsburg wird er am Samstag gefeiert werden. Kein Vergleich mehr zu alten Zeiten, als sich Angela Merkel und Horst Seehofer, oder auch Armin Laschet und Markus Söder ständig belauerten.

    Aber auch Merz dürfte klar sein, dass der halbwegs geräuschlose Verzicht des Kollegen aus Bayern auf die Kanzlerkandidatur einen Preis haben wird. Offen ist nur, wann die Rechnung kommt und wie hoch sie ausfällt.

    Der 68-Jährige hat noch nie einen Wahlkampf geführt, geschweige denn eine Wahl gewonnen, und er neigt zu verbalen Ausrutschern. Bei Söder hingegen passiert selten etwas ohne Kalkül, ohne größeren Plan. Das kann für den Kanzlerkandidaten Merz durchaus hilfreich sein, wenn etwa der CSU-Vorsitzende den bad cop spielt und er selbst staatsmännisch bleiben kann.

    Dieses Szenario wäre der Super-Gau für die Union

    Doch es bleibt ein gewisses Restrisiko, wenn nämlich Markus Söder Gefallen daran findet, den Deutschen zu beweisen, dass er eigentlich ja doch der bessere Kandidat gewesen wäre. Gerade dann, wenn es für Merz mal schlecht läuft im Wahlkampf, wenn die Umfragewerte nicht passen. Oder wenn die SPD – und das wäre der Super-Gau für die Union – den verbrannten Kanzler Olaf Scholz in einer Panikreaktion oder bei einem vorzeitigen Bruch der Ampel-Koalition doch noch durch den populären Boris Pistorius ersetzt.

    Diskutieren Sie mit
    2 Kommentare
    Wolfgang Leonhard

    Merz dürfte völlig klar sein, dass er Söder nicht vertrauen kann.

    Rainer Kraus

    Merz wird zum Pinocchio werden, denn blackrock wird ihn einholen und Söder gibt mal einen prächtigen Räuber Hotzenplotz für die Augsburger Puppenkiste ab.

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden