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Social Media: PR-Panne bei Ministerin Klöckner: Interne Nachricht wird öffentlich

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PR-Panne bei Ministerin Klöckner: Interne Nachricht wird öffentlich

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    PR-Panne bei Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU).
    PR-Panne bei Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Foto: Michael Sohn, dpa

    Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wurde am Freitagnachmittag auf Twitter verbal harsch kritisiert. Eigentlich nichts Ungewöhnliches. Weil jedoch offensichtlich interne Nachrichten an die Öffentlichkeit gelangten, entwickelte sich eine PR-Posse.

    Doch der Reihe nach: Die SPD-Influencerin Lilly Blaudszun hatte Julia Klöckner am Freitag auf Twitter angegriffen. Sie sei "als Landwirtschaftsministerin ein wirklicher Totalausfall", schrieb die 19-Jährige, die sich bestens auf den Umgang mit den sozialen Netzwerken versteht und es dort auf viele Follower bringt. Auf Twitter folgen ihr beispielsweise mehr als 33.500 Menschen, auf Instagram sind es über 18.000 Abonennten. In der SPD setzt man große Hoffnungen in sie, um junge Menschen anzusprechen. Ein Mandat hat Blaudszun nicht, sie berät jedoch die SPD im kommenden Bundestagswahlkampf.

    Anlass ihrer Kritik war ein Bericht des Spiegels, wonach eine Gruppe von Landwirtschaftsministern um Bundesministerin Julia Klöckner ihren Kollegen aus den Umwelt-Ressorts beim Thema Klimaschutz in der Landwirtschaft die Mitsprache verweigere.

    PR-Panne bei Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner

    In Klöckners Team hatte man den Angriff registriert und sich offenbar dazu entschlossen, nicht weiter darauf einzugehen. Wohl auch um der SPD-Influencerin Blaudszun keine größere öffentliche Bühne zu bieten. Doch genau das geschah dann. Denn unter Blaudszuns Tweet tauchte folgende Nachricht von Klöckners offiziellem Account auf: "Wir haben es gesehen, aber ob wird dieser jungen SPDlerin zur Aufmerksamkeit verhelfen sollen - Ball ausrollen lassen..." Vermutlich handelte es sich dabei um eine interne Absprache in Klöckners Kommunikationsteam, wie mit dem Angriff in den sozialen Medien umzugehen sei.  

    Kurze Zeit später wurde die Nachricht gelöscht. Es existierten aber Screenshots, die Blaudszun dafür nutzte, die Ministerin weiter zu attackieren. "Solange Sie den Ball bei der sozial-ökologischen Transformation nicht ausrollen lassen, @JuliaKloeckner!", schrieb sie über die abfotografierten Nachrichten und feuerte später weitere Bilder und kurze Animationen in Richtung Klöckner ab.

    Später lud Blaudszun die Ministerin auch noch zu einer Gesprächsrunde in der App Clubhouse ein. Dort könne Klöckner ja davon berichten, welche Spiele sie während der Agrarministerkonferenz spiele. Die SPD-Influencerin spielte damit auf Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow an, der jüngst ebenfalls auf Clubhouse erzählte, er spiele während der Bund-Länder-Gipfel ab und zu das Handy-Spiel "Candy Crush". Klöckner antwortete erneut, dieses Mal höflich und unmissverständlich. Sie nähme gerne teil, habe jedoch keine Zeit. Sie sitze noch in der Agrarministerkonferenz.

    CDU-Politikerin Klöckner geriet diese Woche schon einmal in die Kritik. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch fordert die Ministerin auf, ihre Kontakte zu Interessensvertretern öffentlich zu machen und klagt beim Verwaltungsgericht Köln auf Einblick in den Terminkalendermachen der Ministerin.

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