Eine Jugend im Sauerland stellen wir uns, wie sagen wir das jetzt höflich, eher so mittelaufregend vor. Aber das liegt natürlich einzig und allein daran, dass Bayern weit weg ist von Brilon im Hochsauerlandkreis, wo der junge Friedrich Merz einst langhaarig auf dem Mofa die Gegend unsicher machte und sogar die Schule wechseln musste.
Friedrich Merz als Golf Kombi des politischen Wettbewerbs
So hat er es später erzählt – und prompt die Frage aufgeworfen, ob er da mit seiner Revoluzzer-Geschichte womöglich ein bisschen übertrieben hatte. Aber darum soll es hier gar nicht gehen. Der CDU-Vorsitzende, so viel steht zweifellos fest, ist seiner Heimat bis heute eng verbunden. Wunderbar zum Beispiel, die unverkrampften Begegnungen mit Einheimischen, die justament dann auf dem Feldweg daherkommen, wenn der Politiker dort gerade mit einem Fernsehteam zugange ist. „Hallo Friedrich!“ – „Anne, grüß Dich!“ – „Wo gehts denn dieses Jahr im Urlaub hin?“ Was man halt so sagt.
Um seine Bodenständigkeit als Mann der „gehobenen Mittelschicht“, quasi als Golf Kombi des politischen Wettbewerbs, noch weiter zu unterstreichen, haben sich die Merz-Leute einen schönen Slogan für die Wahlplakate zu Hause einfallen lassen. „Mehr Sauerland für Deutschland“ steht da. Brilon statt Berlin quasi – oder Bonn, wie Merz sagen würde.
Wahlkreis-Rivale der SPD klaut Homepage
Doch mit dem scheinbar unverfänglichen Spruch fangen die Probleme schon wieder an. Der Kanzlerkandidat der Union ist jedenfalls sauer. Denn die Internetseite mehrsauerlandfuerdeutschland.de führt ausgerechnet zu seinem direkten Wahlkreisrivalen von der SPD. Der Mann heißt Dirk Wiese und war offenkundig einen Klick schneller als das Team Merz. Ein echter Coup, der dringend nach einer humorvollen Revanche schreit, finden wir. Die Adresse fritzemerzredetgernetuenkram.de wäre jedenfalls noch zu haben. Nur so als Tipp.
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