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Skandal in der "heute-show"? Charlotte Merz lässt Lutz van der Horst auflaufen

Porträt

Plötzlich im Scheinwerferlicht: Wer ist Charlotte Merz?

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    CDU-Chef Friedrich Merz mit seiner Frau Charlotte. Die beiden sind seit 1981 verheiratet.
    CDU-Chef Friedrich Merz mit seiner Frau Charlotte. Die beiden sind seit 1981 verheiratet. Foto: Monika Skolimowska, dpa

    All die Jahre hielt sie sich im Hintergrund, überließ ihrem Mann die Schlagzeilen, doch in den vergangenen Wochen kam man kaum noch an Charlotte Merz vorbei – nicht einmal, wenn man einen Kopf größer ist und ein Kamerateam dabeihat. Die Szene, über die Deutschland spricht, dauert nur 19 Sekunden und spielt auf dem CDU-Parteitag, einer Art Kanzler-Kandidaten-Krönungsmesse für Friedrich Merz.

    Charlotte Merz kann es nicht leiden, als Frau ihres Mannes wahrgenommen zu werden. Schließlich hat sie selbst Karriere gemacht, als Richterin und Direktorin des Amtsgerichts Arnsberg im Sauerland. Nach 43 Jahren Ehe kennt sie natürlich auch die Schwachpunkte von Friedrich Merz. Weil er bisweilen herablassend und dünnhäutig wirkt, halten ihn die meisten Deutschen für unsympathisch – vor allem bei jungen Leuten und Frauen schneidet er schlecht ab. Und so zerbricht man sich in der CDU-Zentrale den Kopf darüber, wie sich das Image des 68-Jährigen drehen lässt. Ein Schlüssel dafür könnte Charlotte Merz sein. 

    Charlotte Merz: „Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick“

    Kurz vor dem Parteitag gab sie der Bild ein Interview, in dem es auffallend menschelte („Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick“), was die Boulevard-Kollegen sogleich zu Überschriften wie „CDU-Chef plötzlich sympathisch: Trägt Merz’ Ehefrau ihn ins Kanzleramt?“ oder „Die 7 Geheimnisse der Merz-Ehe“ inspirierte. 

    Abends beim Parteitag legte das Paar, das drei Kinder und sechs Enkel hat, unter dem Jubel der Parteifreunde noch eine Tanzeinlage hin, die zwar etwas steif, aber gerade deshalb recht bodenständig wirkte. Dass der Videoschnipsel in die sozialen Netzwerke hineingestreut wurde – kein Zufall.

    Friedrich und Charlotte Merz: Doku im Partnerlook

    Auch in einer aktuellen Fernseh-Doku spielt Charlotte Merz eine Rolle. Und man lernt dabei nicht nur, dass die Merzens zu jenen Paaren gehören, die sich die gleichen Outdoor-Jacken im Partnerlook kaufen, sondern auch, dass sie recht herzlich und auf Augenhöhe miteinander umgehen. „Mensch, Merz“, heißt der ZDF-Beitrag, in dem der Porträtierte auf die Frage, ob ihm an seiner Frau manchmal auch etwas auf die Nerven gehe, mit einem Augenzwinkern sagt: „Ich merke bei meiner Frau, dass ihr Beruf des Richters eine gewisse Neigung mitbringt, gerne recht haben zu wollen.“

    Lutz van der Horst findet seine Meisterin

    Und damit kommen wir – großer Bogen zugegeben – zu jener Szene, über die nun getuschelt wird. Schauplatz ist immer noch der Parteitag. Protagonisten sind Lutz van der Horst von der ZDF-Satiresendung „Heute Show“ – und Charlotte Merz. Der Kabarettist heftet sich an die Fersen von Friedrich Merz, um zu erfahren, was denn nun mit dieser deutschen Leitkultur gemeint ist. Doch der Parteichef lässt ihn stehen. Und nicht genug: In bester Türsteherinnen-Manier drängt dessen Gattin den Reporter ab und drückt das Mikrofon recht humorlos nach unten.

    Allerdings sind diese Dinger inzwischen technisch so gut, dass man das Urteil, das Frau Richterin über Herrn van der Horst fällt, trotzdem hört. „Leitkultur bedeutet als Allererstes, zu fragen, ob man eine Antwort geben möchte“, sagt Charlotte Merz mit eingefrorenem Lächeln – und wird auf einen Schlag selbst zum Gesprächsthema. Manche feiern sie, andere attestieren ihr dieselbe Dünnhäutigkeit, die ihrem Mann schon so oft zum Verhängnis geworden war. Mensch, Merz!

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