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Sicherheitskonferenz: Von der Leyen warnt US-Regierung vor Alleingängen

Sicherheitskonferenz

Von der Leyen warnt US-Regierung vor Alleingängen

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    Wolfgang Ischinger (links), Ursula von der Leyen und Bill Gates auf der Münchner Sicherheitskonferenz.
    Wolfgang Ischinger (links), Ursula von der Leyen und Bill Gates auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat die neue US-Regierung in ungewohnt deutlicher Form vor außenpolitischen Alleingängen etwa in der Russlandpolitik gewarnt. Die Nato sei eine Wertegemeinschaft. "Dies bedeutet, dass wir - da haben wir ein gemeinsames Interesse - wenn wir wieder zu einem verlässlichen Miteinander mit Russland kommen wollen, das gemeinsam angehen und nicht bilateral über die Köpfe von Partnern hinweg", sagte von der Leyen bei der Eröffnung der Münchner Sicherheitskonferenz am Freitag. 

    Auch der Kampf gegen den islamistischen Terror müsse gemeinsam geführt werden und dürfe nicht in eine "Front gegen den Islam und Muslime an sich" verkehrt werden. "Sonst laufen wir Gefahr, die Gräben weiter zu vertiefen, aus denen Gewalt und

    Trump-Regierung ist Thema der Sicherheitskonferenz

    Die Sicherheitskonferenz 2017 in Zahlen

    Die Münchner Sicherheitskonferenz gilt inzwischen als weltweit wichtigstes informelles Treffen zur Außen- und Sicherheitspolitik.

    Mehr als 30 Staats- und Regierungschefs werden diesmal in München erwartet, zudem mehr als 80 Außen- und Verteidigungsminister aus aller Welt.

    46,5 Stunden dauert der offizielle Teil in diesem Jahr: von Freitagnachmittag 14.30 Uhr bis Sonntagmittag ungefähr 13 Uhr.

    Die Sicherheitskonferenz findet in diesem Jahr zum 53. Mal statt.

    Mehr als 500 hochrangige Teilnehmer werden erwartet, dazu Hunderte Journalisten. Im Tagungshotel kümmern sich etwa 940 Mitarbeiter um die Gäste.

    Rund 1000 bilaterale Treffen von Teilnehmern wird es abseits des offiziellen Konferenzgeschehens voraussichtlich geben.

    Bis zu 4000 Polizisten sind am Wochenende im Einsatz, wegen der Konferenz an sich und wegen mehrerer Gegendemonstrationen.

    Bis zu 4000 Demonstranten werden zur Hauptkundgebung der Gegner am Samstag erwartet - für so viele Menschen wurde die Demo angemeldet.

    Das Hotel "Bayerischer Hof" rechnet ungefähr mit folgendem Getränkeverbrauch: 7000 Flaschen Wasser, 4500 Flaschen Softgetränke, 2000 Flaschen Bier und 650 Flaschen Wein - und 16.000 Tassen Kaffee.

    Die Außenpolitik der neuen US-Regierung von Präsident Donald Trump steht im Mittelpunkt des Treffens. In der Russland-Politik wird der Schlingerkurs der Trump-Regierung so deutlich wie in kaum einem anderen Feld. Noch im Januar sendete Trump deutliche Annäherungssignale Richtung Moskau. US-Außenminister Rex Tillerson forderte jedoch von Russland beim G20-Außenministertreffen in Bonn stärkere Friedensbemühungen Russlands in der Ostukraine.

    Lastenteilung unter Bündnispartnern sei mehr als eine Frage des Geldes, sagte von der Leyen. Die Last gemeinsam zu tragen, sei zu allererst einmal das Prinzip, füreinander einzustehen, ohne Wenn und Aber. "Das schließt Alleingänge aus - sowohl den Alleingang des Vorwegpreschens, aber auch den Alleingang des Sich-Wegduckens." US-Verteidigungsminister James Mattis hatte den Nato-Partnern am Mittwoch gedroht, das US-Engagement zurückzufahren, sollten sie nicht mehr für ihre Verteidigung ausgeben.

    Leitartikel zu Donald Trump.

    Am Samstag stellt Mike Pence die Sicherheitspolitik der USA vor

    Von der Leyen sagte, Europa müsse in der Verteidigung besser planen und zusammenarbeiten - auch das sei eine Art der Lastenteilung. Eine stabile Europäische Union sei genauso im amerikanischen Interesse wie eine geschlossene Nato.

    Bis Sonntag werden bis zu 30 Staats- und Regierungschefs sowie etwa 80 Außen- und Verteidigungsminister im Hotel Bayerischer Hof erwartet. Die Mächtigen der Welt haben neben der bisher eher widersprüchlichen US-Außenpolitik viele weitere Themen: Die Spannungen mit Russland, Syrien-Krieg, Ukraine-Konflikt und nicht zuletzt die Zukunft der EU. 

    Trumps Vize Mike Pence wird an diesem Samstag die Sicherheitspolitik des Weißen Hauses vorstellen - und soll dort auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) treffen. Es ist das erste Treffen Merkels mit einem Vertreter der neuen US-Regierung. Die Sicherheitskonferenz in München ist nach dem Treffen der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel und der G20-Außenminister in Bonn das dritte Forum in dieser Woche, bei dem sich Mitglieder der Trump-Regierung vorstellen. dpa

    So wird während der Sicherheitskonferenz der Verkehr geregelt.

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