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Sein Studium abzubrechen, kann eine gute Entscheidung sein

Kommentar

Ein Studienabbruch ist keine Schande

Christof Paulus
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    Studierende beim Lernen an der Universität: Statistisch bricht mindestens einer von vieren ab.
    Studierende beim Lernen an der Universität: Statistisch bricht mindestens einer von vieren ab. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Sein Studium abzubrechen, klingt nach Scheitern. Manchmal ist es das auch – oft genug aber ein vernünftiger Schlussstrich, den knapp 30 Prozent aller Studierenden ziehen. Dafür, dass das zwischen ihnen und dem Studium nicht so recht passen wollte, können viele nicht einmal etwas. Allzu oft liegt der Fehler in den Strukturen.

    Etwa, wenn finanzielle Gründe, soziale Nachteile oder fehlende Betreuung Studierende zum Aufhören bringen. Und gleiches gilt in den Fällen, die sich seit Jahren häufen: dass ein Studium deshalb verfrüht endet, weil ein kranker Körper oder die Psyche nicht mehr mit den Aufgaben an der Universität zusammenpassen.

    Psychische Probleme an der Universität: Warum Studierende abbrechen

    Zwar ist es ein Fortschritt, dass dieses Thema kein Tabu mehr ist und Menschen über ihre Krankheit sprechen, statt sie in sich hineinzufressen und sich damit selbst zu schaden. Dass zugleich Krankheitsfälle an Universitäten immer verbreiteter werden, ist ein Problem; eines, das nicht zuletzt an zunehmendem Leistungs- und Erwartungsdruck liegt.

    Natürlich: Wer einen Hochschulabschluss haben will, muss etwas leisten. Wer sich aber nach Studienbeginn aus guten Gründen doch noch gegen die Uni entscheidet, hat dafür Respekt verdient, statt als faul verurteilt zu werden. Und dann gibt es noch diejenigen, die im Studium scheitern, obwohl sie motiviert und klug genug sind: Diese Talente fehlen am Ende – und zwar uns allen.

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    1 Kommentar
    Maria Reichenauer

    Vielen Dank für diesen Kommetar, Herr Paulus. Genau so ist es. In der Kommentatorenspalte tauchen immer wieder Stimmen auf, die vor allem junge Politiker in den Schmutz ziehen, weil sie ihr Studium abgebrochen haben, um in den Politikbetrieb zu wechseln. Beides parallel geht halt einfach nicht. Diese Menschen sind aber weder unqualifiziert noch dumm. Es gibt viele Gründe, ein Studium abzubrechen oder vielleicht nur zu unterbrechen. Ein Urteil über diese Menschen sollte man sich als Außenstehender nicht erlauben. Das wäre zu einfach.

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