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Schicke Frisur: So viel Geld gibt die Regierung für ihr Styling aus

Ampelkoalition

Schicke Frisur: So viel Geld gibt die Regierung für ihr Styling aus

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    Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Regierungskollegen nutzen Visagisten und Friseure, um bei Terminen besser auszusehen.
    Bundeskanzler Olaf Scholz und seine Regierungskollegen nutzen Visagisten und Friseure, um bei Terminen besser auszusehen. Foto: Kay Nietfeld, dpa (Archivbild)

    In welchem Ausmaß nimmt die Bundesregierung Dienste im Hinblick auf äußerliche Schönheit an? Diese Frage wurde von den Ministern und Ministerinnen der Ampelkoalition beantwortet, zusammengefasst in einer veröffentlichten Vorabfassung. Schriftlich eingereicht hatte die kleine Anfrage der Bundestagsabgeordnete Stephan Brandner (AfD). Aus dem Dokument geht hervor, dass sich die Politiker und Politikerinnen sowie ihre verbeamteten als auch parlamentarischen Staatssekretären Visagisten und Frisöre einiges kosten lassen. Schließlich gehört neben dem modischen Erscheinungsbild auch der Kopf zum optischen Auftritt.

    Schicke Frisur: So viel Geld gibt die Regierung für ihr Styling aus

    Seit Jahresbeginn 2023 hat die Bundesregierung in diesem Hinblick laut der Antwort auf die Anfrage rund 186.000 Euro ausgegeben. Am meisten schlägt laut der Auflistung das Auswärtige Amt zu Buche: Das Ministerium von Annalena Baerbock (Grüne) gab seit Januar (bis zum Stichtag 12. Oktober) 98.770 Euro für Frisuren und Kosmetik aus. Weil Deutschlands Außenministerin viel in der ganzen Welt unterwegs, macht diese unrühmliche Spitzenposition Sinn: Schließlich nimmt Baerbock die wohl meisten Termine wahr - für die sie dann entsprechend zurecht gemacht wird. 

    Das Bundeskanzleramt unter Olaf Scholz (SPD) ist sparsamer, die Ausgaben hierfür lauten 23.013 Euro, sind aber immer noch Platz zwei der Wertung. Das Ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz knausert dagegen - der finanzielle Aufwand beträgt bezüglich der AfD-Anfrage gerade mal 550 Euro. Der zuständige Regierungsminister heißt Robert Habeck - und der sorgte vor Monaten für Schlagzeilen, weil eine fotografische Begleitung für Hunderttausende Euro pro Jahr gesucht wird.

    Bundesregierung und die Ausgaben für Schönheitskosten - Lindner sparsam?

    Für das Finanzministerium von Christian Lindner (FDP) sind gerade mal 1833 Euro ausgewiesen. Was in der Auflistung von Friseur- und Kosmetikkosten noch auffällt, ist das Bundesfamilienministerium: Ministerin Lisa Paus (Grüne) und die Staatssekretäre werden in dem Dokument mit 20.909 Euro aufgeführt. Weitere Posten:

    • Ministerium für Inneres und Heimat (Nancy Faeser/SPD): 6839 Euro
    • Ministerium für Arbeit und Soziales (Hubert Heil/SPD): 3069 Euro
    • Ministerium der Verteidigung (Boris Pistorius/CDU): 3870 Euro
    • Ministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (Steffi Lemke/Grüne): 5333 Euro

    Die Bundesbeauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien wird in der Drucksache 20/9077 mit einem stolzen Betrag von 11.170 Euro erwähnt - die Verantwortung für diesen Bereich nimmt Grünen-Politikerin Claudia Roth ein. Das Gesundheitsministerium unter Karl Lauterbach gehört derweil zu jenen Ministerien, die in der Liste nicht auftauchen.

    Regierungsausgaben: Die Frisur muss sitzen - Ex-Kanzlerin nutzt Angebot noch heute

    In der Auflistung über die Bundesministerien enthalten sind den Angaben zufolge mögliche Zuschläge für Reisetätigkeiten sowie Material. Was bei den aufgeführten Kosten jedoch fehlt, sind die Reisekosten selbst: Ein entsprechender Abschnitt erklärt: "Mögliche Reisekosten, die im Rahmen der Mitreise als Teil einer offiziellen Delegation entstanden sind, werden nicht gesondert erfasst und sind hier nicht enthalten."

    Im Sommer 2023 kritisierte Reiner Holznagel, Präsident des Steuerzahlerbundes, gegenüber Bild, dass es Steuerzahlern kaum zu vermitteln sei, auch „für Visagisten und Hairstylisten von Politikern aufzukommen“. Er plädierte dafür, die Kosten "auf das Notwendigste zu reduzieren" und dass die Aufwendungen im Zweifel von den Regierungsministern selbst übernommen werden. Der Tagesspiegel berichtete derweil, dass Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel noch heute eine (freiberufliche) eigene Assistentin nutzt, die sich bei Reisen der Unionspolitikerin um die Frisur und auch das Styling kümmert. Auch diese Kosten (angeblich rund 3000 Euro pro Monat) werden vom deutschen Staat getragen.

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