„Hallo Soldat, mein Name ist Wika“, schreibt eine Achtjährige in geschwungener Krakelschrift in ihr liniertes Heft. Wika befolgt, was ihre Schule in der Region Irkutsk als Hausaufgabe aufgegeben hat – einen Brief an die Front schreiben. Das sogenannte Aufklärungsministerium, wie das Bildungsministerium in Russland heißt, hatte bereits im März seinen Bildungseinrichtungen "empfohlen", sie mögen den Geist der Armee mit patriotischen Aktionen in Kindergärten und Schulen stärken. Zum Neujahr, Russlands wichtigstem Familienfeiertag, sollten sich die Kinder im Land von den Soldaten „Frieden“ wünschen. Doch dass damit in Wahrheit Wladimir Putins Krieg gemeint ist, wird in staatlichen russischen Schulen kaum in Frage gestellt.
Russland