Wegen der Spannungen zwischen Russland und der Nato hat das Verteidigungsministerium in Moskau westliche Militärdiplomaten vor der Gefahr eines bewaffneten Konflikts gewarnt. "In der letzten Zeit ist die Allianz zu einer Praxis direkter Provokationen übergegangen, die ein hohes Risiko darstellen, sich zu einer bewaffneten Konfrontation auszuweiten", sagte der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin am Montag vor Diplomaten in Moskau.
Russland: Nato halte 30 Manöver gegen Russland pro Jahr ab
Fomin war der Nato eine massive Zunahme militärischer Aktivitäten vor. Im Jahr 2020 sei die Zahl der militärischen Flüge über Russlands Grenzen von 436 auf 710 gestiegen. Die Nato halte zudem jährlich 30 große Manöver mit Kampfszenarien gegen Russland ab.
Das Ministerium verbreitete zudem ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Fomin die ausländischen Uniformieren über Russlands Kritik an der Nato informiert. Demnach waren unter den 105 Anwesenden auch Vertreter von 14 Nato-Staaten.
Fomin erinnerte an Russlands Forderungen an die Nato nach Sicherheitsgarantien und einem Ende der Osterweiterung. Erneut warnte er vor einem möglichen Nato-Beitritt der Ukraine. Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt mit Konsequenzen gedroht, sollte die Nato weiter in Russlands Nähe vordringen.
Dialog zwischen Russland und Nato nach Neujahr?
Nach den russischen Neujahrsfeiern, die am 9. Januar enden, könnte es einen Dialog zwischen dem Kreml mit der Nato geben. Dazu könnte der Nato-Russland-Rat zusammenkommen. Ein Termin steht nicht fest. Fomin versicherte, dass Russland jederzeit zu einem Gespräch auf Augenhöhe bereit sei. Zugleich kritisierte er die Nato: Das westliche Verteidigungsbündnis lehne seit Jahren alle Gesprächsangebote Russlands ab. Stattdessen bevorzuge die Nato die Konfrontation.
Die Nato sieht darin eine Abschreckung gegen die aggressive Politik Russlands unter anderem gegen die Ukraine. Zudem kritisiert das Militärbündnis aktuell einen russischen Truppenaufbau in der Nähe der ukrainischen Grenze.